Zukunft des Bienroder Sees – natürlich soll er bleiben

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Viele Braunschweiger verbinden mit dem in Bienrode schöne Erinnerungen. Doch seit einiger Zeit verwildert das Gelände immer mehr. Bereits 1997 gab es Pläne, den See zu einem Naherholungsgebiet zu machen, doch diese Pläne sind mittlerweile obsolet. Bei einer Ortsbegehung am Dienstagabend äußerten Bewohner und Bezirksrat ihre Zukunftsvisionen für ein naturbelassenes und gepflegtes Areal. Es solle nicht unbedingt ein zweiter überlaufener Heidbergsee daraus werden, hieß es. 

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Die alte Plan von 1997 ist nicht mehr zeitgemäß. Foto: Sina Rühland



Die Ortsbegehung mit dem zuständigen Abteilungsleiter für Stadtgrün und Bau Ulrich Prote sowie dem Ortsbürgermeister Gerhard Stülten sollte die aktuelle Situation, Probleme und die zukünftige Nutzung klären. Anlass war unter anderem eine Anfrage aus dem Stadtbezirksrat Waabe-Schunter-Beberbach im vergangenen Jahr, die eruieren sollte, wie es um die Zukunft des Bienroder Sees stünde. Vertreter des Bezirksrates sowie aus öffentlichen Einrichtungen wiesen bei der Begehung erneut darauf hin, dass das Gelände nur unzureichend gepflegt würde. Bäume und Sträucher müssten beschnitten und Wege ertüchtigt werden. Zudem sei die Parksituation gerade in den Sommermonaten problematisch, da nicht ausreichend verfügbare Plätze vorhanden seien.

Der Kiesteich stellt für die Stadteile im Norden von Braunschweig ein besonderes Gebiet für die Nah- und Wochenenderholung dar. Sportler und Spaziergänger nutzen das Gebiet regelmäßig. Gerade deshalb müsste das Gebiet mehr gepflegt werden. Man wolle zwar keine Badeanstalt mit Wasserrutschen dort etablieren, eine naturbelassene Aufwertung des Areal sei jedoch wünschenswert, so Ortsbürgermeister Stülten. Der übrig gebliebene Sandstrand könne etwas aufgeschüttet und neue Bänke angeschafft werden. Ebenso müssten die Wege für Spaziergänger und Sportler hergerichtet werden. Auch die Feuerwehr hat ein gesteigert Interesse an der Pflege des Geländes. So sagte Dr. Rainer Mühlnickel (GRÜNE) bereits im vergangenen Jahr: "Auf dem Gebiet werden eigentlich Übungen der Feuerwehr durchgeführt. Durch die Verwilderung haben es die Einsatzkräfte immer schwerer vor Ort.“

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Teilnehmer der Ortsbegehung sammelten zurückgelassenen Müll ein. Foto: Sina Rühland



Ein weiteres Problem sei die Müllentsorgung. Es gebe noch zu wenige Behälter und vor allem zu wenige umweltbewusste Besucher, die ihren Müll auch wieder mitnehmen. So hat die Stadt zwar einen speziellen Korb für die Entsorgung von Grillkohle errichtet, ihn nutzen würde allerdings nicht jeder. Auch über liegen gelassenen Hundekot regen sich die Bewohner des Ortsteils zunehmend auf. Eine Herausforderung der besonderen Art, könnten auch die Feststellungen einiger Ortskundiger darstellen – in unmittelbarer Nähe der Schule hätte man schon häufiger Menschen mit offenbar exhibitionistischen Neigungen gesehen. Freikörperkultur sei die eine Sache, Menschen, die unbekleidet vor Kindern herumliefen, jedoch eine andere. Ein Möglichkeit, wie man eventuell damit umgehen könne, sei das Beschneiden der Büsche vor Ort. Wo kein Versteck, da keine Gelegenheit. "Soziale Kontrolle" nannte es Ulrich Prote und versprach, die gesammelten Anliegen der Bienroder zu übermitteln. Gegen Ende des Jahres könnte also ein Planungskonzept für die Zukunft des Bienroder Sees stehen. Wann dieses allerdings umgesetzt werde, könne auch Prote nicht sagen. Vor allem bräuchte man eines – Geld.

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