Bundeswehr: Dürr setzt auf bessere Ansprache von Reservisten

FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat gefordert, der Personalnot der Bundeswehr mit einer verstärkten Aktivierung von Reservisten zu begegnen.

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Christian Dürr (Archiv)
Christian Dürr (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat gefordert, der Personalnot der Bundeswehr mit einer verstärkten Aktivierung von Reservisten zu begegnen. Gleichzeitig wandte er sich gegen Überlegungen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), die seit 2011 ausgesetzte Wehrpflicht wieder einzuführen.


"Wir brauchen eine personelle Verstärkung der Bundeswehr und eine personelle Aufwuchsmöglichkeit, insbesondere für Krisenfälle", sagte Dürr dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben). "Ich halte aber wenig davon, jetzt für Milliarden von Euro ein Wehrpflichtsystem wiederaufzubauen, das uns kurzfristig gar nicht hilft. Der klügere Weg wäre, diejenigen zu reaktivieren, die sich bereits zur Bundeswehr bekannt haben."

Deutschland habe rund eine Million Reservisten, die zur Verteidigungsfähigkeit beitragen könnten. "Das sind Menschen, die nicht ausgemustert wurden und Erfahrung mitbringen. Das ist wesentlich erfolgversprechender, als bei einer jungen Generation irgendwelche Pflichten einzuführen", so Dürr. Zudem könne damit auch mehr Menschen für die Bundeswehr gewonnen werden als mit einer Wehrpflicht. Zusammen mit den Aktiven gäbe es ein Potenzial von über einer Million Soldaten. "Das ist ein Vielfaches dessen, was eine Wehrpflicht bringen würde", sagte Dürr.

Denkbar sei die verstärkte Einbeziehung in Übung sowie das Werben um bestimmte Berufsgruppen. Die Reservisten müssten das "klare Signal bekommen, dass wir sie brauchen", so der FDP-Fraktionschef. Bisher beklagten viele von ihnen, dass mit ihnen nicht mal gesprochen werde. "Diese Menschen lassen sich für Reserveübungen gewinnen, wir müssen ihnen aber auch ein Angebot machen." Zudem könnte die Bundeswehr zum Beispiel IT-Spezialisten gut brauchen. "Kreativität ist auf jeden Fall besser als Zwang", sagte Dürr.


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