Bundeswehrverband kritisiert Lieferung von MARS-Raketenwerfern

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner hat die Entscheidung zur Lieferung von MARS 2-Raketenwerfern inklusive Munition an die Ukraine kritisiert.

von


Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner hat die Entscheidung zur Lieferung von MARS 2-Raketenwerfern inklusive Munition an die Ukraine kritisiert. "Bei allem Verständnis, die Bundeswehr braucht ihr Gerät", sagte Wüstner dem Fernsehsender "Welt".


Damit sei aus politischen Gründen erneut eine rote Linie überschritten worden, die zur Schwächung der Bundeswehr führe, so Wüstner: "Vollkommen klar: Wir haben das Primat der Politik. Politik entscheidet, gibt Befehle, Militär folgt. Aber als Berufsverband muss ich klar zum Ausdruck bringen: Wir gehen immer wieder über eine neugesetzte rote Linie, immer wieder eine Treppenstufe nach unten, irgendwann wundert man sich, warum man im Keller ist." Vor allem die Lieferung von 200 Raketen für das Artilleriesystem MARS 2 sei eine besondere Belastung, so der Verbandschef.

Deutschland müsse nächstes Jahr die als NATO-Speerspitze bekannte Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) stellen - und auch danach würde sich die Lage nicht entspannen. Die Bundeswehr brauche die Artillerie selbst, so Wüstner: "Mir macht das Sorge, denn es geht ja bei Munition - oder Artillerie im Allgemeinen - nicht um das Heute, sondern es geht auch darum, dass wir in einem Jahr die VJTF stellen müssen." Man wisse nicht, was in zwei Jahren ist. "Der Generalinspekteur sprach just davon, dass wir uns auf den Worst Case, den schlimmsten Fall, vorbereiten müssen. Und deswegen sind für mich noch viele Fragen offen, warum jetzt auf einmal erneut Artillerie zur Verfügung gestellt wird. Ich kann nur hoffen, dass das jetzt wirklich mal die letzte rote Linie war."




mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Ukraine Bundeswehr