Braunschweig. Im Rahmen des Kreisparteitages der CDU Braunschweig wurde am Donnerstagabend Carsten Müller zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt. 86,8 Prozent der Deligierten stimmten für den Braunschweiger Bundestagsabgeordneten. Von 162 gültig abgegebenen Stimmen fielen 139 auf ihn.
"Vor kurzem hätte ich nicht gedacht, mich heute hier als Kandidaten des Kreisvorsitzenden vorzustellen", erklärte Müller, der erkältungsbedingt nicht gut bei Stimme war. Seit 32 Jahren sei er Mitglied der CDU Braunschweig. Ein enger Schulterschluss zwischen Ratsfraktion und Kreisvorstand sei nötig, um die gesellschaftliche Relevanz der CDU wieder zu erhöhen. Allerdings konstatierte er, dass es im Rat gelungen sei, auch als Nichtmehrheitsfraktion der Stadt den Stempel aufzudrücken. "Wir bewerten unsere eigene Erfolge zu klein", befand Müller. Die Frauen Union und die Junge Union seien sehr gut aufgestellt.
Das Motiv der Wertschätzung sei für ihn leitend. Die CDU müsse ein Signal des Aufbruchs setzen und zu einer hervorragenden Teamarbeit finden. Mit Themen wie Wohnungsbau, Forschungsstandort, Mobilität und finanzielle Solidität wolle man wieder eine starke CDU in Braunschweig werden. Dabei sei Leidenschaft ganz wichtig. Den Menschen müsse klar werden: "Es lohnt sich nicht nur sich in der CDU zu engagieren, es macht auch Spaß".
Insgesamt gaben 162 Deligierte ihre Stimme ab. Foto: Dontscheff
Zu Stellvertreterinnen und Stellvertretern wurden Angelika Fietzke-Hollbach (60 Prozent), Antje Keller (79 Prozent) und Claas Merfort (92 Prozent) gewählt. Schatzmeister wird Björn Hinrichs (81 Prozent), Schriftführerin Sophie Ramdor (93,5 Prozent). Maximilian Pohler, der für die positive Mitgliederentwicklung bei der Jungen Union Braunschweig steht, ist neuer Mitgliederbeauftragter.Friederike Harlfinger, Dirk R. Loeben, Dr. Birgit Pohl und Michael Berger wurden zu Beisitzern gewählt.
Carsten Müller zu seiner Wahl als Kreisvorsitzender:
https://regionalheute.de/wp-content/uploads/2018/03/carsten-muxxller-zur-wahl-als-kreisvorsitzender.mp3
Carsten Müller sieht mehr Positives als Negatives. Foto: Dontscheff
Das Amt so hoch wie möglich ansetzen
Zuvor hatte Adalbert Wandt Carsten Müller als Vorsitzenden vorgeschlagen. "Wir müssen voran kommen und daher das Amt so hoch wie möglich ansetzen. Wir brauchen einen Vorsitzenden, der politisch gut vernetzt ist", so Wandt. Dies bringe Müller mit seiner langjährigen bundespolitischen Erfahrung mit.
Carsten Müller, Angelika Fietzke-Hollbach, Antje Keller und Claas Merfort (v. li.). Foto:
Der scheidende Vorsitzende Dr. Sebastian Vollbrecht hatte zuvor eine Bilanz seiner vierjährigen Amtszeit gezogen. Man habe es bei beiden Wahlen nicht geschafft, einen Direktkandidaten ins Parlament zu bringen.Dafür habe es auch innerparteilich Kritik gegeben. Außerdem musste die Geschäftsstelle personell zurück gefahren werden. Nur so sei eine ausgeglichene Bilanz möglich gewesen. "Wir haben verantwortungsvoll gewirtschaftet. Wir mussten unerwartet einen Landtagswahlkampf finanzieren. Dennoch hinterlasse ich finanziell geordnete Verhältnisse", so Vollbrecht. Im vergangenen Jahr wurde ein Überschuss von 1.105 Euro erwirtschaftet.
Der scheidende Vorsitzende Sebastian Vollbrecht begrüßte die Teilnehmer. Foto: Dontscheff
Persönlich konstatierte er, dass erkein Politprofi sei. Er habe feststellen müssen, dass seine eigene Meinung nicht immer entscheidendsei und dass Ironie nicht immer verstanden werde. Zudem habe man das Verhältnis zur Ratsfraktion verbessert.Dagegen konnte er aus zeitlichen Gründen keine tiefe Verbindung zu den Ortsverbänden aufbauen. Auch bei der Spendenakquise habe er nur bescheidene Erfolge zu verzeichnen gehabt.
Der Kreisparteitag fand im Steigenberger Hotel statt. Foto: Dontscheff
mehr News aus der Region