Claudia Roth lädt Vertreter von Gedenkstätten ein

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat Vertreter der Gedenkstätten zur Erinnerung an das NS-Unrecht und die SED-Diktatur zu einem Runden Tisch eingeladen.

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Gedenkstätte Hohenschönhausen (Archiv)
Gedenkstätte Hohenschönhausen (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat Vertreter der Gedenkstätten zur Erinnerung an das NS-Unrecht und die SED-Diktatur zu einem Runden Tisch eingeladen. Das geht aus einem Brief hervor, über den die "Frankfurter Rundschau" (Samstagsausgabe) berichtet.


Das Treffen ist demnach für den Mai geplant. Roths Anliegen sei es, dem Auftrag des Koalitionsvertrages bezüglich der Überarbeitung der Gedenkstättenkonzeption von 2008 gemeinsam mit den Einrichtungen gerecht zu werden, hieß es darin weiter. Roth war wegen ihres im Februar veröffentlichten Rahmenkonzepts zur Erinnerungskultur in die Kritik geraten.

Am Mittwoch hatten sich Verbände und Arbeitsgemeinschaften der Gedenkstätten in einem Brief an die Kulturstaatsministerin gewandt. Sie sprachen sich gegen die Aufnahme der Themen Migrationsgesellschaft und Demokratiegeschichte in den Entwurf aus. "Das Papier kann als geschichtsrevisionistisch im Sinne der Verharmlosung der NS-Verbrechen verstanden werden", folgerten die Unterzeichnenden, darunter die Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland.

Roth bekräftigte nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" in ihrem Brief vom Freitag, dass die Auseinandersetzung mit Verbrechen der Shoah und des NS "keine Relativierung" und die Aufarbeitung der Verbrechen der SED-Diktatur "keine Bagatellisierung" dulde. "Eine Erinnerungskultur, die sich den Aufgaben der Zeit stellt, wird aber auch das Ringen um die Demokratie in Deutschland in den Blick nehmen und die Verschiedenheit individueller und kollektiver Erinnerungen als formatives Element demokratischer Gleichheit und künftiger gemeinsamer Erinnerungen gerade in einer Einwanderungsgesellschaft würdigen", schreibt Roth in ihrem Brief.

Über den Sommer solle sich vertieft ausgetauscht werden, damit im Herbst eine "aktualisierte, zukunftsfähige Gedenkstättenkonzeption" vorgelegt werden könne.


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