Braunschweig. TUI möchte ein Flugzeug taufen. Eine neue Boeing 737-8 soll den Namen "Neapel" tragen. Die feierliche Zeremonie soll in der gleichnamigen italienischen Traumstadt abgehalten werden. Zusammen mit dem regionalen Anbieter "der Schmidt" sollen sich Gäste in den Flug einbuchen und der Taufe beiwohnen können - inklusive Städtetrip. Morgens hin, abends wieder zurück für 499 Euro. So fasst die Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS) das Angebot zusammen. Sie wirft den Beteiligten vor, mit solchen Aktionen die "Klimazerstörung" voranzutreiben.
Ende Oktober soll das Flugzeugevent stattfinden. TUI soll dafür die neue Boing mittels Leerflug nach Braunschweig fliegen, dann ginge es mit den ausgewählten Gästen nach Italien. Zu Zeiten der globalen Klimakrise ein absolut unnötiges Unterfangen, so schlägt den Akteuren nun die Kritik um die Ohren. Über den Fall wurde mittlerweile auch überregional berichtet. So fällt die TAZ beispielsweise ein klares Urteil: "Einfach alles daran ist dämlich."
Unnötige CO2-Belastung
Die BIBS rechnet beispielsweise vor, dass dabei rund 28.000 Kilogramm CO2 freigesetzt werden würden. Sie kommentiert: "Ernsthaft? Ein Reiseunternehmen aus der Region und ein Touristik-Weltkonzern haben anscheinend von 'Klimakatastrophe' noch nie etwas gehört oder erwecken jedenfalls hier diesen Eindruck."
Rund 190 Plätze stünden für den Flug zur Verfügung. Davon seien wohl bereits viele gebucht worden, so geht aus einem Bericht der Braunschweiger Zeitung hervor. Dass das Thema klimapolitisch eher kritisch zu betrachten ist, darauf ist man bei Schmidt mittlerweile auch gekommen. Gegenüber der Braunschweiger Zeitung räumte der Schmidt-Geschäftsführer Philipp Cantauw ein, das Thema angesichts der Klimadebatte unterschätzt zu haben. Das Angebot ist aktuell nicht mehr abrufbar.
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