Region. Mindestens 21 Bildungseinrichtungen und acht Kindertagesstätten und Kindergärten kämpfen in der Region derzeit gegen Infektionen mit dem Coronavirus. Dies ergab eine Umfrage von regionalHeute.de bei den Städten und Kreisen. Teils verzeichnen mehrere Jahrgänge einer einzelnen Schule mehrere Infektionsfälle. Die Maskenpflicht, auch im Unterricht ab der 5. Klasse, gilt derzeit für alle Schülerinnen und Schüler in Braunschweig, Wolfenbüttel, Wolfsburg und Peine. In Wolfsburg (sechs betroffene Schulen) wurde bereits eine Grundschule bis zum Ende der Woche geschlossen, in Salzgitter ist von einer Schule bekannt, dass sie wieder zum Wechselmodell mit geteilten Klassen übergegangen ist.
Der Landkreis Goslar hat den für diese Maßnahme maßgeblichen Inzidenzwert zwar bereits am Wochenende überschritten, die Zahlen des Landesgesundheitsamtes wurden aber auf der Inzidenz-Ampel noch nicht aktualisiert, sodass die damit verbundenen Maßnahmen derzeit noch nicht in Kraft getreten sind. Goslar meldete in der vergangenen Woche keine Infektionsfälle an Schulen oder Kitas.
Am schwersten betroffen ist die Stadt Braunschweig mit derzeit sieben betroffenen Schulen und einem Infektionsfall an der AWO Kita Ilmenaustraße. Letztere ist wegen "gruppenübergreifender Aktivitäten" derzeit bis auf Weiteres komplett geschlossen. Die Stadt Braunschweig war auf Anfrage nicht bereit, eine aktuelle Übersicht zu liefern, sodass die Angaben auf Archivmeldungen basieren.
Betroffene Schulen in Braunschweig:
• Johannes-Selenka-Schule, 1 Fall
• Deutsche Müllerschule, 1 Fall
• Martino-Katharineum, 2 Fälle
• Deutsche Angestellten Akademie, 1 Fall
• BBS Heinrich Büssing, 1 Fall
• BBS Otto Bennemann, 1 Fall
• Gymnasium Kleine Burg, 1 Fall
Teils mehrere Fälle an Schulen in Peine
Nahezu gleich stark betroffen ist der Landkreis Peine mit ebenfalls sieben Bildungseinrichtungen mit Corona-Fällen. Auch dort gilt seit dem gestrigen Montag mit Überschreiten einer Izidenz von 50 die Maskenpflicht im Unterricht ab der 5. Klasse. Der Krisenstab des Landkreises Peine appellierte außerdem an die Eltern der Grundschüler, auch diese zum Tragen der Maske im Unterricht zu ermutigen. "Das Tragen von Masken während des Unterrichts hat den Vorteil, dass im Falle eines Ausbruchsgeschehens in der Regel nicht die gesamte Klasse, sondern nur einzelne enge Kontaktpersonen in Quarantäne müssen", argumentierte der Krisenstab. Der Landkreis Peine lieferte im Gegensatz zur Stadt Braunschweig eine detailierte Auflistung mit den betroffenen Jahrgängen.
Betroffene Schulen im Landkreis Peine:
• Grundschule Essinghausen, 1. Klasse, 1 Fall
• Realschule Ilsede, 10. Klasse, 3 Fälle
• Gymnasium Groß Ilsede, 5. Klasse: 1 Fall, 6. Klasse: 2 Fälle, 13. Jahrgang: 1 Fall
• Eichendorffschule, Klasse 2, 1 Fall
• Gunzelin-Realschule, Klasse 6, 1 Fall
• Albert-Schweitzer-Schule, 6. Klasse, 1 Fall
• Heinrich-Kielhorn-Schule, 4. Klasse, 1 Fall
Die betroffenen Schulklassen und Lehrkräfte befinden sich in Quarantäne. Die Testungen auf weitere Corona-Fälle laufen.
Inzidenz über 100 - Eine Schule bereits mit geteilten Klassen
Die Stadt Salzgitter weist derzeit als einzige Stadt der Region einen Inzidenzwert von über 100 auf. Die Stadt Salzgitter verzeichnet laut aktuellen Pressemeldungen Infektionsfälle an sechs Schulen. Ein Verdachtsfall aus der vergangenen Woche an der Realschule Salzgitter-Bad hat sich nach Meldung der Schule bereits als negativ erwiesen. Weiterhin gibt es einen bestätigten Fall in der Kita Regenbogenland.
Bei Überschreiten eines Inzidenzwertes von über 100 in Kombination mit einer Infektionsschutzrechtlichen Maßnahme an einer Schule ist eigentlich ein Übergang in das Beschulungsszenario B mit getrennten Klassen vorgesehen. Aktuelle Angaben zu dieser Maßnahme fehlen jedoch, da die Stadt Salzgitter bislang nicht auf unsere Anfrage reagierte. Es ist jedoch bekannt, dass die BBS Fredenberg seit dem gestrigen Montag zum Wechselmodell übergegangen ist.
Betroffene Schulen in der Stadt Salzgitter:
• Gymnasium am Fredenberg
• Grundschule Lichtenberg
• Ludwig-Ehrhard-Schule
• Grundschule Am Ostertal
• Grundschule Am Sonnenberg
• Berufsbildende Schule Fredenberg
Komplette Schule in Wolfsburg geschlossen
Seit Schuljahresbeginn gab es bislang insgesamt 13 bestätigte Corona-Fälle an Wolfsburger Schulen, davon sind 8 Fälle derzeit aktuell. Dies betrifft sowohl Schülerinnen und Schüler, als auch Lehrkräfte an sechs Schulen (eine Grundschule, der SEK I Bereich der weiterführenden Schulen und Berufsbildende Schulen). Die Namen der betroffenen Schulen und die Verteilung der Infektionen dort nannte die Stadt Wolfsburg nicht, teilt aber mit: "Weitreichende Maßnahmen wurde aufgrund der Coronafälle vom Gesundheitsamt angeordnet: Eine Grundschule bleibt vorerst bis zum Ende dieser Woche geschlossen. Der 9. Jahrgang einer Oberschule bleibt bis zum 11. November in Quarantäne. Der 11. Jahrgang eines Gymnasiums bleibt bis zum 9. November in Quarantäne."
In den Wolfsburger Kitas gebe es aktuell einen bestätigten positiven Coronafall. Dadurch befinde sich eine Kindergartengruppe und deren pädagogisches Personal in häuslicher Quarantäne.
Mehrere Kitas in Helmstedt und Gifhorn mit Infektionsfällen
Im Landkreis Helmstedt spielt sich das Infektionsgeschehen laut einer Rückmeldung des Landkreises offenbar eher in Kindergärten und Kindertagesstätten als an Schulen ab. An Schulen verzeichne der Landkreis derzeit eine infizierte Lehrkraft an der IGS Helmstedt und eine infizierte Lehrkraft an der Grundschule Emmerstedt. In der Kindertagesstätte Essenrode sind hingegen gleich zwei Erzieher und fünf Kinder positiv auf das Coronavirus getestet worden. Weiterhin wurde eine Erzieherin des Kindergartens Lummerland positiv auf das Virus getestet. Da der Inzidenzwert in Helmstedt noch unter 50 liegt, gilt auch an den weiterführenden Schulen noch keine Maskenpflicht im Unterricht.
Der Landkreis Gifhorn meldet ebenfalls drei betroffene Kindergärten mit positiven Corona-Fällen. Weiter sei eine Schule betroffen. Auch in Gifhorn liegt der 7-Tage-Inzidenzwert derzeit unter 50, sodass auch hier keine Maskenpflicht im Unterricht gilt.
Keine volle Quarantäne in Wolfenbüttel
Ebenfalls nur leicht betroffen ist derzeit der Landkreis Wolfenbüttel. Landkreissprecherin Lisa Burfeind meldet, dass es derzeit einen positiv auf das Coronavirus getesteten Schüler der Carl-Gotthard-Langhans-Schule gibt: "Es muss kein gesamter Jahrgang unter Quarantäne gestellt werden, sondern nur wenige Kontaktpersonen des Schülers." Da der Inzidenzwert in Wolfenbüttel über 50 liegt, gilt in allen Schulen ab der 5. Klasse die Maskenpflicht im Unterricht.
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