Region. Im Rahmen der "Initiative Region Harz und Heidi" stellt der Regionalverband im Großraum Braunschweig der Linken Konzepte vor, die das Leben auf dem Land Attraktiver machen sollen. Zu diesen Überlegungen ging Die Linke im Regionalverband Großraum Braunschweig in einer Pressemitteilung weiter ins Detail.
Energiewende öffnet neue Optionen
Für den langfristigen Erfolg einer Energiewende in der Region ist Akzeptanz in der Bevölkerung unverzichtbar. Um diese Akzeptanz zu gewinnen, müssen die Regionen – etwa über die kommunalen Haushalte – wirtschaftlich profitieren. So sei die Akzeptanz für regenerative Energien durch Partizipation zu erreichen, wie auch durch einen für die Menschen erfahrbaren Nutzen, etwa durch attraktive neue Angebote. So lange sich Kommunen und Regionen auf das Ausweisen von Flächen für erneuerbare Energien beschränken, entstünden weitgehend passive „Installationsräume“, in denen nur wenige an der Energiewende teilhaben. Kommunen und andere Akteure können sich aber zu „Energieregionen“ oder „Klimaschutzregionen“ zusammenschließen, um die Energiewende aktiv zu gestalten und gemeinsam zu profitieren. So werden Regionen zu „Handlungs-“ und „Gestaltungsräumen“ der Energiewende.
Victor Perli, Bundestagsabgeordneter der Linken im Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel wird deutlicher: „Die Energiewende ist im Grunde ein Dezentralisierungsprojekt: Durch intelligente Steuerung lassen sich ehemals getrennte Systeme wie Energie und Mobilität miteinander koppeln. Das zentralisierte Energiesystem mit wenigen großen Kraftwerken, monopolartigen Versorgern und darauf ausgerichteten Stromnetzen wird ersetzt durch ein dezentraleres, flexibleres System mit viel mehr Mitspielern, dies ist ein zentrales Anliegen für Die Linke. Gerade auf regionaler Ebene entstehen dadurch neue Handlungsspielräume.
Wie Dörfer attraktiv werden
Marion Köllner, Fraktionsmitglied im Regionalverband, spricht aus eigener Erfahrung im Landkreis Gifhorn: „Die Sicherung der Grundversorgung der Bevölkerung und die Förderung der dörflichen Gemeinschaft durch Schaffung neuer zeitgemäßer Wohn- und Arbeitsraumangebote im Dorfzentrum, zum Beispiel für Nah- und Grundversorgungseinrichtungen (Beispielsweise kleine Dienstleistungs- und Versorgungszentren mit Einzelhandel, ärztliche Versorgung, Apotheke, Post, Bank, Betreuung von Senioren) sind eine wesentliche Voraussetzung für die Attraktivität von Dörfern.“ Hansi Volkmann, ebenfalls Fraktionsmitglied im Regionalverband betont die sozialen Aspekte einer Förderung des ländlichen Raums: „Ländliche Dienstleistungsagenturen, wie ein „Dorfhelferservice“ zur Betreuung der Bevölkerung, Sozialstation, betreutes Wohnen sind die Voraussetzung, dass ein Leben auf dem Lande auch für ältere Menschen attraktiv wird.“
Der Nahverkehr ist entscheidend
DieLinke weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die verkehrliche Anbindung an die regionalen Zentren entscheidend für ein gutes Leben auf dem Land ist. Hierzu sollte der ÖPNV in ausreichendem Takt fahren und Initiativen für die „letzte Meile“ bzw. „On-Demand-Verkehre“ angeboten werden, auch in Kooperation mit örtlichen Fuhrunternehmen. Köllner und Volkmann machen noch einmal deutlich: „Und natürlich entscheidet auch der Fahrpreis, ob ich mit dem Bus oder mit dem Privat-PKW fahre. Daher ist unsere Forderung nach einem Sozialticket absolut aktuell und letztlich die Forderung nach einem kostenlosen ÖPNV!“
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