Niedersachsen. Hohe Mieten, der ruppige Umgang untereinander sowie Defizite in der Pflege. Von diesen und weiteren Themen handelt die Neujahrsansprache des niedersächsischen Ministerpräsidenten, die wir im Folgenden umkommentiert und ungekürzt veröffentlichen.
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
ich grüße Sie alle sehr herzlich und wünsche Ihnen ein gutes Jahr 2019. Ein gutes Jahr wünsche ich Ihnen ganz persönlich, aber auch uns allen gemeinsam in Niedersachsen.
Umfragen zufolge sind die meisten Niedersächsinnen und Niedersachsen mit ihrer persönlichen Situation aber auch mit unserem Land sehr im Reinen. Sie blicken auch zuversichtlich in die Zukunft und dafür gibt es auch gute Gründe:
Wir verzeichnen zum Beispiel in unserem Land einen Beschäftigungsrekord: drei Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, das hat es noch nie gegeben und das wäre noch vor gar nicht langer Zeit nicht denkbar gewesen. Unsere Wirtschaft ist stark, aber wir machen auch sozial Fortschritte. Die Gebührenfreiheit bei den Kindertagesstätten entlastet viele junge Familien und ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem sozial gerechten Bildungswesen. Und unser Landeshaushalt war über Jahrzehnte hinweg auf hohe Kreditaufnahmen angewiesen, jetzt kommt er ohne neue Schulden aus.
Dennoch haben viele Bürgerinnen und Bürger ihre ganz persönlichen Sorgen: Hohe Mieten beispielsweise, Defizite in der Pflege oder Mängel bei der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum und vieles andere mehr. Als Landesregierung strengen wir uns sehr an, gerade in diesen Bereichen Fortschritte zu machen, uns sind diese Themen wichtig.
Auch ansonsten wird 2019 viele Herausforderungen bieten. Überall auf der Welt häufen sich die Signale für Abgrenzung und Alleingänge. Gerade vor diesem Hintergrund muss uns klar sein, wie wichtig es ist, dass wir in Europa zusammenhalten. Die Europawahlen in wenigen Monaten werden eine ganz besonders wichtige politische Entscheidung sein.
Ein anderes Beispiel: Nicht erst der Rekordsommer des letzten Jahres hat uns daran erinnert, dass die Auswirkungen des Klimawandels immer näher rücken und der Klimaschutz immer wichtiger wird. Das wird zu großen Veränderungen führen zum Beispiel in der Wirtschaft, namentlich in der Automobilindustrie. Mir ist dabei besonders wichtig, dass von Anfang an die Interessen der unmittelbar Betroffenen gewahrt bleiben. Und dafür strengen wir uns miteinander sehr an.
Ein weiteres Thema: viele Menschen in unserer Gesellschaft sind beunruhigt über den harten und ruppigen Umgang, den wir vielerorts erleben, und so geht es mir auch. Es liegt auch an uns selbst, ob wir so etwas durchgehen lassen oder ob wir klarmachen, dass gegenseitiger Respekt die Grundlage für ein gutes Miteinander ist.
Wir können diese Herausforderungen aber selbstbewusst angehen, ohne sie kleinreden zu müssen. In Niedersachsen haben wir einen starken Gemeinsinn, das erlebe ich immer wieder bei den vielen Begegnungen überall in unserem Land.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich insbesondere bei denjenigen in Niedersachsen zu bedanken, die durch ihre Beiträge im letzten Jahr nicht in erster Linie sich selbst, sondern vor allen Dingen anderen geholfen haben. Das gilt beispielsweise für die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen in Niedersachsen. Mein Dank gilt aber auch denjenigen, in ihrem Beruf tagaus tagein anderen zur Seite stehen – in der Pflege zum Beispiel, bei der Polizei der bei der Feuerwehr, aber auch in unseren Kindergärten und Schulen oder wo auch immer. Herzlichen Dank für dieses Engagement!
Wir haben in Niedersachsen einen starken Zusammenhalt. Zusammenhalt und Zusammenarbeit werden auch im nächsten und in den folgenden Jahren die eigentliche Grundlage dafür sein, dass wir unseren Weg gemeinsam erfolgreich weitergehen können.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ganz persönlich und uns gemeinsam ein gutes Jahr 2019. Lassen Sie es uns zusammen angehen!
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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