Die Urlaubsrückkehrer kommen - KVN reaktiviert Corona-Testzentren

Niedersachsenweit sollen zwölf Corona-Testzentren neu aufgebaut oder reaktiviert werden. Einige wurden erst vor kurzem geschlossen.

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Der Corona-Abstrich-Drive-In soll nur nach vorheriger Terminvergabe angefahren werden.
Der Corona-Abstrich-Drive-In soll nur nach vorheriger Terminvergabe angefahren werden. | Foto: Alexander Dontscheff

Region. Zwölf Corona-Testzentren sollen in kürzester Zeit niedersachsenweit wieder in Betrieb gehen. Unter anderem die Einrichtung in Braunschweig, die erst am 15. Juli geschlossen, beziehungsweise in Bereitschaft versetzt wurden. Die KVN reagiert damit auf die neue Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums, laut der jeder Urlaubsrückkehrer Anspruch auf einen kostenfreien Corona-Test hat.


"Uns hat das sehr kurzfristig erwischt", gibt Dr. Uwe Köster, stellvertretender Pressesprecher der KVN zu. Zwölf Testzentren werden neu eröffnet oder reaktiviert. Zunächst das Testzentrum in Empelde bei Hannover, welches erst in der vergangenen Woche "vom Netz" gegangen ist. Hinzu kommen Einrichtungen in Hildesheim, Göttingen, Braunschweig, Lüneburg, in Rosche bei Uelzen, Zeven im Landkreis Rotenburg-Wümme, Stade, Wilhelmshaven und Oldenburg, sowie Aurich und Osnabrück. Diese Liste sei jedoch, so Köster, erst einmal unter Vorbehalt.

Termin nur über den Hausarzt


Köster rät dringend davon ab, auf eigene Faust zum Testzentrum zu fahren. Die Terminvereinbarung erfolge grundsätzlich und ausschließlich über den Hausarzt. "Wer sich nach seinem Urlaub testen lassen möchte, muss sich beim Arzt melden. Der entscheidet dann, ob er selber testet oder an ein Testzentrum vermittelt."

Ansturm ist schwer einzuschätzen


Wie hoch der Ansturm sein wird, sei schwer zu sagen. "Wir haben acht Millionen Einwohner in Niedersachsen, wenn davon nur zehn Prozent in den Urlaub fahren, dann sind das 800.000 Urlauber. Wenn sich von denen ein Drittel testen lassen möchte, dann wären das immer noch bis zu 300.000 Personen. Das sind enorme Kapazitäten", rechnet Köster vor und gibt zu bedenken: "Der Andrang kann aber auch weit darüber liegen, oder darunter. Die Urlaubskapazitäten sind dieses Jahr natürlich begrenzt, das könnte sich vorteilhaft auswirken."

Eine personelle Herausforderung


Es fehle Erfahrung mit der Situation, auch wenn man den Betrieb eines Testzentrums inzwischen gut eingeübt habe. "Wir arbeiten vor Ort meistens mit den Hilfsorganisationen zusammen wie dem Roten Kreuz, den Johannitern oder Maltesern. Die stellen einen Teil des Organisationspersonals. Wir sind jetzt wieder dabei, Ärzte und medizinisches Hilfspersonal rekrutieren." Anders als noch im März sei man jedoch nicht mehr in der Lockdown-Situation, sondern in der Haupturlaubszeit. "Damals waren viele Praxen ja auch geschlossen, die Ärzte waren zu Hause und bereit, in den Testzentren mitzuwirken - jetzt sind viele natürlich auch im Urlaub. Wir werden wohl verstärkt auf Ärzte im Ruhestand zurückgreifen. Es gibt auch viele niedergelassene Ärzte und Krankenhausärzte, die einen Teil ihres Urlaubes dafür aufwenden würden."

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Bei Schutzausrüstung gut aufgestellt


Im positiven Sinne besser als im März sieht hingegen die Versorgungssituation mit Schutzausrüstung aus. Dort habe sich die Situation entspannt. "Wir haben Schutzmaterial in ausreichendem Maße und das auch teilweise eingelagert. Ärzte können das auch anfordern. Es gibt zwar zwischenzeitlich immer mal wieder Lieferengpässe, die können aber kurzfristig behoben werden." Die Preise für Schutzausrüstung seien leider nach wie vor astronomisch, jedoch gibt es Vereinbarungen mit den Krankenkassen, dass diese die Kosten tragen. "Insgesamt sind wir aber deutlich besser aufgestellt als noch im März und April", so Köster abschließend.


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