Region. Auf ihrer DLRG-Landesverbandsratstagung in Hannover, dem zweithöchsten Gremium, hat die DLRG Niedersachsen einstimmig eine Resolution an die Landesregierung und die Kommunen zum Thema „Gaskrise“ und die Auswirkungen auf das Schwimmenlernen verabschiedet. das berichtet der DLRG Landesverband Niedersachsen nun in einer Pressemitteilung.
Noch vor kurzem sprachen die Wasserretter von mindestens 150.000 Kindern, die seit Beginn der COVID19-Pandemie nur in Niedersachsen nicht schwimmen gelernt haben. Niedersachsens DLRG-Präsident Dr. Oliver Liersch erklärt dazu: „Nun kommen zu diesen alarmierenden Zahlen noch im Zuge der Energiekrise geschlossene und kalte Bäder hinzu, in denen sich das Schwimmen nicht mehr erlernen lässt. Ein Schwimmunterricht in Kälteschutzanzügen ist für uns unvorstellbar. So erreichen wir in Niedersachsen nun bald schon eine Zahl von 200.000 Kindern, die nicht, nicht mehr oder nicht mehr richtig schwimmen können“. Zwar habe die alte Landesregierung im Zuge des „Startklar in die Zukunft“-Projekts eine Förderung von Schwimmunterricht ermöglicht, doch würden diese Erfolge nun wieder verloren, so Liersch. Am Preis für das Gas darf es nicht scheitern: „Hier muss die Landesregierung die Kommunen unterstützen.“
Lage ist ernst
Auch Schulen und Vereine schlügen zunehmend Alarm, seien mit der hohen Nichtschwimmerzahl stark gefordert oder überfordert. Nicht selten seien inzwischen halbe Jahrgänge, die an weiterführende Schulen wechseln, Nichtschwimmer – eine Lage, der auch die Schulen allein kaum mehr Herr werden können, erklärten Schulvertreter im Rahmen der Verleihung des Förderpreises „DLRG und Schule“ im Rahmen der Tagung. DLRG-Pressesprecher Dr. Christoph Penning fügt hinzu: „Die Lage ist wirklich ernst. Manches Kind muss nun schon zum dritten oder vierten Mal mit einem Schwimmkurs beginnen, wenn es überhaupt einen Platz erhalten hat. Wir sehen vor uns einen Berg von Nichtschwimmern, der bald kaum mehr zu bewältigen sein wird“. Liersch und Penning sind sich einig: „Der Beitrag zum Energiesparen darf für Kommunen nicht die willkommene Gelegenheit bedeuten, das defizitäre Bad zu schließen. Hier muss auch die Landesregierung ggf. den Kommunen helfen“.
Ohne Bäder, deren Wasserflächen für das Anfängerschwimmen mindestens 26 Grad Celsius haben, könne die DLRG nicht mehr für die ehrenamtliche Ausbildung sicherer Schwimmer und Rettungsschwimmer sorgen.
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