DONNERstag: Teures Vergnügen

Mir fallen etliche Beispiele ein, bei denen die gesellschaftliche Teilhabe am Geld scheitert.

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Der Bowling-Abend war echt toll. Bis wir an die Kasse mussten...
Der Bowling-Abend war echt toll. Bis wir an die Kasse mussten... | Foto: Anke Donner/Pixabay

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Seine Freizeit zu verbringen, kann mitunter ganz schön ans Portemonnaie gehen. Gerade erst habe ich wieder festgestellt, dass manche Unternehmungen kaum noch erschwinglich sind. Sie machen nicht nur glücklich, sondern auch um einiges ärmer.



Da habe ich mich neulich ganz schön auf den Allerwertesten gesetzt, als wir nach einem schönen Bowling-Abend die Rechnung serviert bekamen. Über 100 Euro für knapp drei Stunden Spaß. Da hat es mich echt aus den Bowlingschuhen gehauen...

Teures Vergnügen


Puh… da mussten wir aber neulich erstmal ordentlich Luft holen, nachdem wir die hübschen Bowlingschuhe gegen unsere eigenen Schuhe eingetauscht hatten. Und zwar nicht, weil das Schieben der Kugeln so anstrengend war, sondern weil angesichts der Rechnung kurz die Schnappatmung eingesetzt hatte. Ich muss zugeben, die 117 Euro waren nicht nur für das Bowling - rund 60 Euro gingen für Essen und Getränke drauf. Aber trotzdem ist es ein teures Vergnügen, das man sich nicht oft leisten kann.

Und mir fallen etliche Beispiele ein. Ähnliche Erfahrungen habe ich nämlich auch mit Besuchen in Frei-oder Hallenbädern gemacht. Bei einem Eintrittspreis von 5 Euro und mehr, überlegt man sich doch zweimal, ob man sich den Familienausflug überhaupt leisten kann. Und vor allem da sollte doch zumindest Kindern irgendwie die Möglichkeit gegeben werden, ihre Schwimmfähigkeiten zu trainieren. Auch der Besuch im Kino ist ja kaum noch noch zu stemmen. Zwei Tickets, Popcorn und Getränke - zack, 50 Euro weg. Als Familie kann da schnell mal ein Hunderter drauf gehen. Von einem Besuch auf einem Rummel ganz zu schweigen.

Neulich habe ich ernsthaft in Erwägung gezogen, mal wieder in den Serengeti Park zu fahren. Als Kind habe ich dort einige Male meine Freizeit verbracht. Und weil ich echt lange nicht mehr dort war und wissen wollte, ob es den Feuermann am Wasserbecken noch gibt, googelte ich die Preise. Und da bin ich fast vom Glauben abgefallen. 45,50 Euro Eintritt! Mein lieber Scholli...

Ja, ja, ich weiß. Alles wird teurer... Und natürlich können wir über steigende Kosten sprechen und darüber, dass wir alle zur Finanzierung solcher Einrichtungen beitragen müssen. Unterhalt, Personal, Reparaturen, Modernisierungen - das alles kostet eben. Aber sind wir doch mal ehrlich: Nicht immer rechtfertig das den hohen Preis. Und auch dafür habe ich ein gutes Beispiel.

Ich erinnere mich noch, als ich in einem Anflug von Nostalgie einen Park im Harz besuchte, den ich als Kind wirklich liebte. In kleinen Schaukästen werden Märchen nachgestellt und erzählt. Ich bin mir sicher, dass auch einige von Ihnen diesen kleinen Park mitten im Wald kennen. 5 Euro waren je Erwachsenen fällig, sogar 6 für Kinder. Davon, dass die Eintrittsgelder in die Anlage investiert wurden, war nur leider nichts zu merken. Die Schaukästen waren oll und verschmutzt und teilweise außer Betrieb. Nostalgie ist ja schön, aber dann bitte vernünftig und nicht abgerockt!

Es gibt viele Beispiele, bei denen die gesellschaftliche Teilhabe am Geld scheitert. Auch dann, wenn man ein einigermaßen gutes Einkommen hat. Solche Ausflüge sind wirklich Luxus und sicher nicht für jedermann finanzierbar. Leider.

Einen schönen DONNERstag, wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner

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