Wolfenbüttel. Die Flüchtlingshilfe des DRK Wolfenbüttel hat zusammen mit der TU Braunschweig das Spendeportal Donaki entwickelt. Durch die neue Online-Plattform soll es einfacher werden, zu spenden und zu erkennen, welche Spenden überhaupt gebraucht werden.
Auf der Homepage (www.donaki.de) können Nutzer Sachen einstellen, die sie gerne an Bedürftige spenden wollen. Aber insbesondere werden dort auch aktuell benötigte Sachen aufgeführt. Spendenvermittler sollen den Kontakt zwischen Bedürftigen und den Spendern herstellen.
Der Wirtschaftsinformatiker Alexander Perl hat das Online-Angebot zusammen mit seinen Studenten entwickelt. Auslöser für das Projekt sei die Erkenntnis gewesen, dass häufig die Bedürfnisse unklar waren. So seien beispielsweise Sachen gespendet worden, die eigentlich niemand gebrauchen konnte. Im Donaki-System können die Spendenvermittler, die den Kontakt zu Bedürftigen halten, jetzt gezielt Gesuche einstellen. "Für die meisten Menschen ist es wichtig, dass die Spenden auch wirklich Bedürftigen zugute kommen", erklärt Andreas Ring, Vorstand des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel. Über die Tafel und die Flüchtlingshilfe habe das DRK bereits zuverlässige Methoden, um die tatsächliche Bedürftigkeit der Empfänger sicherzustellen. Bei Donaki komme jetzt noch die besondere Rolle des ehrenamtlichen Spendenvermittlers dazu. Dieser stelle ebenfalls die Bedürftigkeit der Empfänger sicher und hielte den Kontakt – etwa zu Flüchtlingen. "Das DRK genießt großes Vertrauen in dieser Frage bei allen Beteiligten", so Ring. Die Spendenvermittler werden daher vom DRK überprüft, um einen Missbrauch der Funktion auszuschließen. Diejenigen die das Amt ausüben, erhalten einen Dienstausweis vom DRK. Wer diese Aufgabe übernehmen möchte, könne sich dafür direkt auf der Donaki-Homepage bewerben.
Großes Aufkommen
Am Anfang der Flüchtlingskrise vor etwa einem Jahr habe das DRK Wolfenbüttel einen extrem hohes Spendenaufkommen erlebt, berichtet Ring. Auch dies habe zu den ersten Überlegungen für Donaki geführt. Denn ganze Haushalte, zahlreiche große Möbelstücke, aber auch viele andere Gegenstände könne das DRK gar nicht entgegennehmen, weil es dafür keine Lagerkapazitäten gebe. Dieses Problem löse die neue Plattform ebenfalls. "Wenn jemand einen Schrank spenden möchte, kann er ihn in dem System einstellen. Unsere Flüchtlingshilfe beantwortet alle Fragen, die auftauchen. Auch beim Transport kann das DRK helfen", sagt Ring. Für alle Spenden gilt: Sie müssen aus dem Landkreis Wolfenbüttel sein und sie kommen ausschließlich Menschen im Landkreis Wolfenbüttel zu gute.
Donaki vermittele aber nicht nur Sachspenden. Auch Zeitspenden könnten dort eingestellt und gesucht werden. "Darin sehe ich eine gute Möglichkeit, dass auch Flüchtlinge etwas geben können, indem sie etwa ihre handwerklichen Fähigkeiten zur Verfügung stellen§, erklärt Wibke Perl von der DRK-Flüchtlingshilfe. Ring ergänzt: §Viele Menschen wollen helfen. Das größte Problem ist immer aufeinander zuzugehen." Das DRK mit seinen zahlreichen Ortsvereinen wolle da als Brückenfunktion dienen.
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