E-Sport-Verbände drängen auf versprochene Gemeinnützigkeit

Zum Ende der Computerspielemesse Gamescom haben E-Sports-Verbände erneut die von der Bundesregierung versprochene Gemeinnützigkeit eingefordert. "Dem so oft von politischer Seite beklatschten E-Sport wird immer noch die vereinsbasierte Weiterentwicklung verwehrt", sagte der Vorstand im E-Sport-Bund Deutschland, Christopher Flato, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

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VR-Brille (Archiv)
VR-Brille (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Zum Ende der Computerspielemesse Gamescom haben E-Sports-Verbände erneut die von der Bundesregierung versprochene Gemeinnützigkeit eingefordert.


"Dem so oft von politischer Seite beklatschten E-Sport wird immer noch die vereinsbasierte Weiterentwicklung verwehrt", sagte der Vorstand im E-Sport-Bund Deutschland, Christopher Flato, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Offenbar sei der E-Sport derzeit Teil der Verhandlungsmasse unter den Ampel-Parteien.

Mit Blick auf die Zusage der Gemeinnützigkeit für E-Sports im Koalitionsvertrag der Ampel sagte der Geschäftsführer des Interessensverbands Game, Felix Falk, dem RND: "Es ist nicht mehr verständlich, warum es denn nicht kommt, wenn sich eigentlich alle einig sind." Im Entwurf des aktuellen Jahressteuergesetzes des Bundesfinanzministeriums (BMF) tauchte das Koalitionsziel erneut nicht auf. Eine Sprecherin des Finanzministeriums verwies auf RND-Anfrage auf das parlamentarische Verfahren.

Aus Sicht der FDP wird das Vorhaben von SPD und Grünen blockiert. "Es ist äußerst bedauerlich, dass dieses im Koalitionsvertrag fest verankerte Vorhaben derzeit von unseren Koalitionspartnern blockiert wird, um so parteinahen Interessengruppen steuerliche Vorteile zu verschaffen", sagte der FDP-Digitalexperte Maximilian Funke-Kaiser dem RND.

SPD und Grüne wiesen das zurück. "Als Grüne haben wir zu jedem Zeitpunkt die Umsetzung aller drei Paketkomponenten der Gemeinnützigkeitsreform begrüßt und gefordert", betonte Sabine Grützmacher, die für die Grünen im Digitalausschuss sitzt. SPD-Digitalpolitiker Jens Zimmermann warf der Steuerabteilung des BMF Blockade vor: "Die Glaubenskongregation in Rom ist liberal im Vergleich zur Steuerabteilung des BMF", sagte er dem RND.

Auch SPD-Chefin Saskia Esken sieht den Handlungsbedarf bei Finanzminister Lindner: "Ich erwarte, dass der Bundesminister der Finanzen einen entsprechenden Vorschlag zeitnah vorlegen wird", sagte sie dem RND.


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