E-Tankstelle auf dem Schulgelände?: Schulen der Region wollen Klimaneutral werden

Sieben Schulen aus unserer Region starten in die Pilotphase der Initiative "Klimaneutrale Schule“.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Hannover. Die neue Initiative "Klimaneutrale Schule“ unterstützt weiterführende Schulen dabei, ihre Treibhausgasemissionen zu senken und begleitet sie auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Wie aus einer Pressemitteilung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH hervorgeht, nehmen auch Schulen aus unserer Region an dieser Initiative teil.



Um die Emissionen der Treibhausgase gen null zu bewegen, habe die Initiative in einem ersten Schritt an 388 Gymnasien und Gesamtschulen in Niedersachsen Daten zu den Emissionen und Energieverbräuche erhoben. Das Ergebnis dieser Datenerhebung: Rund 150.000 Tonnen Kohlendioxid entstünden pro Jahr durch den Strom- und Heizbedarf. Zusammen mit der Mobilität der Schüler- und Lehrerschaft
sowie dem Schulessen seien es insgesamt 300.000 Tonnen CO₂. Träger der Initiative ist der Verein "Wasser für Kenia e.V.“, unterstützt vom Niedersächsischen Kultusministerium, dem Landesverband Niedersachsen der Deutschen Vereinigung für politische Bildung sowie der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Gefördert wird sie durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung.


Kompensation sei kein Ablasshandel



Gemeinsam mit ihren Lehrern und anderen Schulbediensteten würden die Schüler zuerst ihre Energieverbräuche erfassen, woraus sie die Einsparpotenziale ermittelten. So sollten klimaschädliche Emissionen so weit wie möglich verringert und in Zukunft vermieden werden. Zusätzlich erhielten die Schüler konkrete Anregungen, wie sie den Treibhausgas-Ausstoß ihrer Schule senken können. Dies könne zum Beispiel durch weniger fleischhaltiges Schulessen, den Umstieg auf das Fahrrad statt der Nutzung des "Elterntaxis“ oder durch energiesparendes Verhalten im Schulalltag gelingen. Auch die kommunalen Schulträger sollen in diesen Prozess eingebunden werden, wie die Agentur mitteilt. Sie könnten, laut der Agentur, beispielsweise durch den Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Schuldächern und E-Tankstellen auf den Schulparkplätzen die Nutzung erneuerbarer Energien voranbringen, Beleuchtungs- und Heizanlagen modernisieren und die Wärmedämmung der Gebäude verbessern.

Unvermeidbare Treibhausgase würden daher finanziell kompensiert werden. Dr. Christoph Stein, Initiator und Vorstandsvorsitzender des
Trägervereins, unterstreicht hierzu: "Kompensation wird oft als "Ablasshandel“ bezeichnet. Darum geht es bei unserer Initiative ausdrücklich nicht! Erst wenn die Schule ihre Emissionen soweit möglich reduziert hat, wird der unvermeidbare Rest kompensiert werden. Wir sind eine Gruppe ehrenamtlich arbeitender Lehrkräfte und bieten Schulen eine Möglichkeit an, ihre unvermeidbaren Emissionen in Afrika zu kompensieren. Dafür bauen wir holzsparende Schulöfen in Kenia. Durch die ehrenamtliche Arbeit des Vereins ist diese Variante preiswerter.“

In unserer Region nehmen teil: das Gymnasium am Silberkamp in Peine, das Gymnasium Kleine Burg, die Ricarda-Huch-Schule und die Hoffmann-von-Fallersleben-Schule in Braunschweig, das Philipp-Melanchthon-Gymnasium in Meine, das Phoenix-Gymnasium in Wolfsburg und das Werner-von-Siemens-Gymnasium in Bad Harzburg.


mehr News aus der Region