Eier, Küken & Co: Die Osterzeit und ihre Bräuche

Ostern ist ein christliches Fest. Doch was haben Tod und Wiederauferstehung eigentlich mit eierbringenden Langohren zu tun?

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Der Osterhase hätte auch ein Osterstorch sein können.
Der Osterhase hätte auch ein Osterstorch sein können. | Foto: Anke Donner

Region. Alle Jahre wieder feiern wir nicht nur Weihnachten, sondern auch Ostern. Und zwar immer genau 40 Tage nach dem Aschermittwoch - denn genau so lange dauert in der christlichen Welt die Fastenzeit. Aber was bedeutet Ostern und wie sind all die Bräuche entstanden?


Das Osterfest, oder die so genannte „Drei-Tage-Feier“, ist das wichtigste Fest des ganzen Kirchenjahrs. An diesen Tagen wird dem Tode Jesu gedacht und seine Auferstehung gefeiert. Ostern ist also in erster Linie ein christliches Fest. Entgegen dem Weihnachtsfest, das, wie wir wissen, immer am 24. Dezember beginnt, ist Ostern ein beweglicher Feiertag und berechnet sich nach der Osterformel. Ostern findet so immer zwischen dem 22. März und dem 25. April statt. Doch wie kommen Hase, Kücken und Ei ins Spiel?


Der Osterhase


Seine Herkunft ist nicht ganz geklärt. Zwar gibt es dürftige Erklärungen, wie der Hase zum Osterfest kam, aber so richtig eindeutig sind diese nicht. So steht er einerseits als Symbol für Frühling und Fruchtbarkeit, Neubeginn und Wachstum. Er wurde im Christentum aber auch als Symbol für die Auferstehung genannt. In vielen Teilen Deutschlands stand ehemals auch der Fuchs, der Kuckuck oder der Storch als Zeichen für das Osterfest. Der Hase habe sich aber letztlich durchgesetzt. Und mal ehrlich, „Osterstorch“, oder „Osterkuckuck“ würde auch irgendwie komisch klingen. Wie auch immer der Hase zum Osterfest kam, Ostern ohne Osterhasen wäre doch nur halb so schön. So nehmen wir diese Tatsache doch einfach so hin und freuen uns über die eierbringenden Gefährten. Denn niedlich sind sie ja schon…

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Zu Ostern werden die Eier mitunter kunstvoll verziert. Foto: Anke Donner)


Die Ostereier


Auch hier gilt einerseits das Ei als Symbol für Fruchtbarkeit und Leben. Aber auch die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern könnte eine Erklärung sein. Demnach war der Verzehr von Eiern während der Fastenzeit verboten. Und so gab es am Ende der Fastenzeit, die zu Ostern endet, einen „Eierüberschuss“. Um die Eier haltbar zu machen, kochte man sie ab und bemalte sie bunt, damit sie von den frischen Eiern zu unterscheiden waren. Klingt ganz logisch, aber ob es tatsächlich so war?

Das Eiertrudeln


Ein weiterer Osterbrauch, der sogar in den Vereinigten Staaten verbreitet ist, ist das Eiertrudeln, auch Eierkullern oder Eierschibbeln genannt. Bei diesem Spiel nimmt man ein hartgekochtes Ei und legt es am Fuße eines kleinen Hangs oder Hügel ab. Die anderen Spieler, meist Kinder, kullern nun ihre Eier den Hang hinunter und versuchen dabei das Ei zu treffen. Wer das Ei trifft, hat gewonnen und bekommt das Ei. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird dieser Osterbrauch, in etwas veränderter Form, auch in den USA zelebriert. Der Präsident lädt dazu viele Kinder in den Garten des Weißen Hauses ein. Dabei bekommt jeder Mitspieler ein von Präsident und First Lady signiertes Holzei.

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Versteckte Ostereier müssen gesucht werden. Foto: Werner Heise


Das Ostereiersuchen


Schon seit dem 17. Jahrhundert wird das vergnügliche Verstecken und Suchen der Eier praktiziert. Um den Kindern der damaligen Zeit zu Ostern eine Freude zu bereiten, versteckte man Eier und Geschenke. Nach dem Ostergottesdienst ließ man die Kinder danach suchen. Und auch wenn heute nicht mehr jeder die Ostermesse besucht, Eier versteckt und gesucht wird doch fast in jeder Familie.

Der Osterstrauch


Bunte Eier zieren die Bäume mancher Vorgärten und auch im Wohnzimmer ist der Osterstrauch ein Muss. Aber warum eigentlich? Auch hier kommt wieder das Symbol der Fruchtbarkeit ins Spiel. Ob nun damit symbolisiert werden soll, dass man sich Fruchtbarkeit erwünscht, ist nicht geklärt. Aber auch dieser Brauch geht viele hundert Jahre zurück. Außerdem soll mit dem bunten Schmücken von Ästen und Zweigen die warme Jahreszeit eingeläutet werden.

Das Osterfeuer


Das Osterfeuer, oder die Vertreibung böser Geister, hat einen heidnischen Ursprung, der später von den Christen übernommen wurde, heißt es. So ist das Feuer unter anderem ein Symbol für Sonne und Leben. In vieler Hinsicht wird dem Feuer eine reinigende Kraft zugeschrieben. Bei den Christen steht das Feuer für die Auferstehung und das Licht Jesu. "Ich bin das Licht der Welt", sagt Jesus im Johannesevangelium (Joh. 8,12). Osterfeuer werden hierzulande überall entzündet. Meist in der Nacht von Samstag zu Ostersonntag. Man möchte so den Winter und seine bösen Geister vertreiben und den Frühling begrüßen. Auch hier sagt man dem Feuer eine reinigende Wirkung nach.

Wer oder was auch immer auch die verschiedenen Osterbräuche erfunden hat – eines ist doch klar:
Jeder von uns feiert Ostern wahrscheinlich anders, ob nun Christ oder nicht. Und dabei ist es nicht wichtig wie, oder wo. Es ist ein Fest, an dem man sich Zeit für Freunde und Familie nimmt und innehält. Es zeigt uns, dass Ostern ein Fest der Menschen ist.

In diesem Sinne: All unseren Lesern ein schönes Osterfest. Mit einem fleißigen Osterhasen und vielen bunten Eiern. Ihr Team von regionalHeute.de.


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