Elfjährige über das Internet in die Falle gelockt und vergewaltigt

Der bereits zehn Jahre zurück liegende Fall eines Mädchens aus Wolfenbüttel wurde heute in einem Prozess am Landgericht Hannover verhandelt. Der Angeklagte hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Noch einige weitere Mädchen wurden zu Sex-Videos animiert oder direkt missbraucht.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Hannover. Am heutigen Mittwoch begann vor dem Landgericht Hannover der Prozess gegen einen Mann, dem schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wird. Opfer ist auch ein zum Tatzeitpunkt elfjähriges Mädchen aus Wolfenbüttel. Der Täter stellte den Kontakt über das Internet her. Wie das Landgericht auf Nachfrage berichtet, habe man bereits am ersten Verhandlungstag eine Verständigung erzielt, so dass mit einem Urteil bereits am morgigen Donnerstag gerechnet wird.


"Der Täter hat heute ein umfangreiches Geständnis abgelegt", berichtet Pressesprecher Dr. Dominik Thalmann. Daher habe es eine Verständigung zwischen Staatsanwaltschaft, Gericht und Verteidigung gegeben. Diese sieht vor, dass der Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wird, die zwischen fünf Jahren und drei Monaten und fünf Jahren und neun Monaten liegt.

Täter gab sich als gleichaltriger Junge aus


In der Zeit von Mai 2010 bis September 2018 soll der Angeklagte unter anderem in Hannover, Wolfenbüttel, Halle an der Saale und weiteren Orten in Brandenburg und Sachsen-Anhalt durch insgesamt 14 Straftaten sexuelle Handlungen an Kindern vorgenommen haben. Der Kontakt sei über die damals üblichen sozialen Medien wie Schüler-VZ zustande gekommen. Unter Vorspiegelung einer falschen Identität habe der Angeklagte die zur Tatzeit zwischen 10 und 13 Jahre alten Opfer per Video-Chat dazu aufgefordert, ihren nackten Körper zu filmen oder sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Wie Dr. Dominik Thalmann im Gespräch mit regionalHeute.de berichtet habe sich der heute 43-Jährige als gutaussehender, gleichaltriger Junge ausgegeben. Die Mädchen hätten regelrecht von ihm geschwärmt.

Elfjährige wurde vergewaltigt


In einigen Fällen sei es auch zu persönlichen Treffen gekommen. Dann habe sich der Mann zunächst als Onkel des Jungen ausgegeben. Bei diesen Treffen kam es zu körperlichen Übergriffen und in acht Fällen zu Vergewaltigungen von minderjährigen Opfern. Auch im Fall des Wolfenbütteler Mädchens kam es am 13. Juli 2010 zu einer Vergewaltigung im Bereich des Oderwalds bei Leinde. Das Opfer war erst elf Jahre alt.

Video- und Bildmaterial der genannten Taten wurden 2018 im Rahmen einer Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten in Hannover sichergestellt.


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