Erforschung von SARS-CoV-2: 1,5 Millionen Euro gehen an Helmholtz-Institut

Renommierter ERC Starting Grant geht ans HIRI, einem Joint Venture des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) in Würzburg.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Braunschweig. SARS-CoV-2 besser verstehen – das hat sich Mathias Munschauer vom Würzburger Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in seinem Forschungsprojekt "COVIDecode" zur Aufgabe gemacht. Mit einer Förderung von 1,5 Millionen Euro zeichnet der Europäische Forschungsrat (ERC) ihn nun über einen Zeitraum von fünf Jahren aus. Entsprechend groß ist die Freude über die Auszeichnung nicht nur in Würzburg, sondern auch in Braunschweig – das HIRI ist ein Joint Venture des dortigen Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) in Würzburg.


"Das internationale Renommee der ERC Grants ist sehr hoch“, sagt Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer am HZI. "Wir gratulieren Herrn Munschauer herzlich zu diesem großen Erfolg, der einen Ausbau seiner bahnbrechenden Forschungsarbeiten zur Ausbreitung von SARS-CoV-2 im menschlichen Organismus ermöglichen wird.“


Munschauer leitet die Forschungsgruppe "LncRNA und Infektionsbiologie“ am HIRI. Gleichzeitig hat er eine Juniorprofessur an der JMU inne. Mithilfe seines nun vom ERC geförderten Projektes will er dazu beitragen, SARS-CoV-2 besser zu verstehen. Er konzentriert sich dabei auf die molekularen Wechselwirkungen zwischen Wirt und Krankheitserreger. Wie viele Humanviren nutzt auch SARS-CoV-2 Ribonukleinsäuren (RNA) als Träger der genetischen Information. Das RNA-Erbgut des Virus wird in die Zelle eingeschleust, die Zelle übersetzt es dann in die für die Vermehrung des Virus notwendigen Proteine. Die Forschung hat sich bisher weitgehend auf die Funktion dieser von dem Virus kodierten Proteine konzentriert. Über die viralen RNAs und deren Interaktion mit dem Wirtsapparat während der verschiedenen Stufen des Virus-Lebenszyklus ist jedoch noch wenig bekannt. Hier setzt die Forschungsgruppe um Munschauer an. Die Pandemie zeige, wie wichtig es sei, ihren Erreger und seine Varianten auf molekularer Ebene besser zu verstehen. Langfristig können so auch neue Möglichkeiten für RNA-basierte antivirale Therapien und Immuntherapien geschaffen werden, meint der Forscher.


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