Berlin. SPD-Chefin Saskia Esken wirft Union und FDP vor, gegen die Interessen von Frauen zu agieren. "Dafür, dass über die Hälfte unserer Gesellschaft weiblich ist, kommen die Interessen von Frauen im Wahlkampf bislang viel zu wenig vor", sagte Esken der "Rheinischen Post".
Die SPD habe in ihrer langen Geschichte immer für Gleichstellung und für die Rechte von Frauen gekämpft und das tue sie auch heute: "für mehr Partnerschaftlichkeit in der familiären Care-Arbeit, für gleichen Lohn, für gleiche Macht", sagte Esken. "Wenn Christian Lindners FDP sagt, man könne der Wirtschaft in der derzeitigen Lage nicht mehr Frauen in den Führungsetagen zumuten, bekomme ich Plaque. Wenn die Union von Friedrich Merz für einen konservativen Rückschritt in längst überwundene Zeiten mit den Frauen am Herd kämpft, macht mich das fassungslos", sagte Esken.
"Frauen verdienen so viel mehr als das respektlose Gerede von FDP und Union", mahnte die SPD-Chefin und warb um Wählerinnen bei der Bundestagswahl: "Die SPD kämpft für die verlässliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Doch bei den Familienthemen, die ja gleichzeitig Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsthemen sind, werden wir es nicht belassen."
"Wir Frauen lassen uns nicht länger von Männern erklären und im Paragraf 218 vorschreiben, welche Entscheidungen Frauen mit ihrem Körper treffen dürfen", so die SPD-Vorsitzende. "Und wir lassen uns auch nicht mehr darauf ein, dass die Angstmache vor den dunklen Ecken im öffentlichen Raum die Realität vernebeln soll, dass das Zuhause der Ort ist, wo Frauen und Mädchen am häufigsten Gewalt angetan wird."
Esken wirft FDP und Union rückständige Frauenpolitik vor
SPD-Chefin Saskia Esken wirft Union und FDP vor, gegen die Interessen von Frauen zu agieren.
Frau auf einer Rolltreppe (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur