Wolfenbüttel. Lehrerinnen und Lehrer - sind das wirklich nur gelangweilte, faule Menschen, die eigentlich keine Lust haben, den Kindern etwas beizubringen, lieber schlechte Noten geben, um den Schülerinnen und Schülern eins auszuwischen und dafür auch noch gut bezahlt werden und viel Urlaub haben? Diesem Vorurteil wollen die Wolfenbütteler Schüler Nicolas Berger und Merle Henke mit einer Video-Dokumentation widersprechen und zeigen, dass der Beruf des Lehrers und der Lehrerin deutlich anspruchsvoller und zeitaufwändiger ist, als allgemein angenommen.
"Lehrerinnen und Lehrer sehen sich in ihrem beruflichen Alltag mit einer Vielzahl an Herausforderungen und Vorurteilen konfrontiert: Schülerinnen und Schüler wie auch deren Eltern erwarten eine pädagogische und fachlich begründete Unterrichtsplanung. Des Weiteren beschweren sich Schülerinnen und Schüler immer öfter über schlechte Noten, zu viel Unterrichtsstoff und zu viele Hausaufgaben. Da die Lehrkräfte für den Unterricht verantwortlich sind, gelten diese meist als Schuldige. Ihnen wird vorgeworfen zu faulenzen, anstatt ihrer Arbeit nachzugehen", schreibt Nicolas Berger in einer Pressemitteilung. Gemeinsam mit Merle Henke besucht er das Theodor-Heuss-Gymnasium in Wolfenbüttel.
Lehrer als Menschen sichtbar machen
Das Ziel der Dokumentation der beiden Schüler sei es, über den Beruf der Lehrerinnen und Lehrer zu informieren und die Menschen sichtbar zu machen, die sich hinter dem Amt verbergen. Damit wollen sie gängige Vorurteile widerlegen.
"Im elften Jahrgang ist es am Theodor-Heuss-Gymnasium Wolfenbüttel verpflichtend, sich eigenständig sozial zu engagieren und ein Sozialprojekt durchzuführen. Dabei stehen einem alle Möglichkeiten offen, auf welche Art und Weise man dies tut. Letztendlich wird das Engagement auch gewürdigt, da ein Fachlehrer das Projekt begleitet, um uns Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, der das Projekt am Ende in die Zeugnisnote mit einfließen lässt", erzählt Merle. Herr Groneberg, Deutsch- und Musiklehrer, begleitete das Projekt und gab Verbesserungsvorschläge.
Schulleiterin lobt das Projekt
"Die Perspektive zu wechseln, Vorurteile kritisch zu hinterfragen und Verständnis für das Gegenüber zu entwickeln, sind nicht nur im schulischen Kontext wichtig, sondern gehören zu den zentralen Kompetenzen innerhalb unserer Gesellschaft. Das Projekt von Merle und Nicolas ist hierfür ein gelungenes Vorbild. Auch der hohe Aufwand und die technische Professionalität, mit denen das Video erstellt wurde, verdienen Respekt", lobt Sandra Feuge, die Schulleiterin des THG.
In der Dokumentation kommen Lehrerinnen und Lehrer aus verschiedenen Altersgruppen und verschiedenen Positionen zu Wort und äußern sich über ihren Beruf und ihren persönlichen Umgang damit. Dadurch soll ein breites Bild geschaffen und viele Eindrücke übermittelt werden.
Die Dokumentation ist unter dem Titel "Faul, fauler, Lehrer? - Schule aus Sicht der LehrerInnen" auf YouTube zu sehen.
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