Berlin. Vor dem Hintergrund der kürzlich angelaufenen Ausbildung ukrainischer Kampfpiloten in den USA fordert der FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber die Bundesregierung auf, eine ähnliche Initiative zu ergreifen. "Auch die Bundeswehr sollte zur fliegerischen Ausbildung der ukrainischen Piloten beitragen, etwa an Flugsimulatoren", sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete dem "Spiegel".
Faber, der zuletzt im Januar die Ukraine besucht hatte, mahnte zur Eile. "Wir sehen am Beispiel der langwierigen Debatte über Panzerlieferungen, dass fehlende Ausbildung ein verzögerndes Element in diesem Krieg ist. Und bei Kampfjets dauert eine Ausbildung noch viel länger", so der FDP-Parlamentarier. Auf die Frage nach der Lieferung deutscher Kampfjets vom Typ Tornado an die Ukraine äußerte sich Faber zurückhaltend. Der Tornado sei sehr wartungsintensiv, zudem gebe es auch hierfür nicht mehr so viele Ersatzteile. "Deswegen steht dieses Kampfflugzeug bei den Ukrainern auch nicht ganz oben auf ihrer Wunschliste." Stattdessen warb Faber dafür, bei einer eventuellen Lieferung polnischer MIG-29-Kampfjets aus sowjetischer Produktion an die Ukraine eine deutsche Exportgenehmigung zu erteilen, sollten sich darunter auch Flugzeuge aus der ehemaligen DDR befinden. "Polens Präsident Andrzej Duda hat ja angekündigt, sein Land könne die gesamte MiG-29-Flotte abgeben, in diesem Fall wären davon auch Maschinen aus alten NVA-Beständen betroffen", sagte Faber. Wenn sich Polen tatsächlich zu einem solchen Schritt entschließe, "sollte die Bundesregierung grünes Licht geben". Polen müsse selbst entscheiden dürfen, was es mit seinen Jets tue. "Deutschland sollte Polen nicht im Weg stehen", sagte der FDP-Politiker. Polens Präsident Duda hatte am Donnerstag angekündigt, in den kommenden Tagen würden aus seinem Land vier Flugzeuge des Typ MIG-29 in die Ukraine überführt.
Weitere Flugzeuge desselben Typs würden für einen späteren Transfer vorbereitet. Die MiG-29 in Polen sollen durch Maschinen aus den Vereinigten Staaten und Südkorea ersetzt werden.
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