Berlin. Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, hat das Ende aller verpflichtenden Corona-Maßnahmen gefordert. "Wir befinden uns in der Endphase der Pandemie und haben effektive Impfstoffe, antivirale Medikamente und eine Basisimmunisierung von über 95 Prozent", sagte Ullmann dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).
"Die Krankheitslast in der Bevölkerung ist nicht so hoch wie befürchtet. Die logische Folge ist, dass wir keine staatlich verpflichtenden Maßnahmen mehr brauchen", sagte Ullmann. "Je nach Verordnung können diese aufgehoben werden oder schlicht auslaufen." Man könne seiner Ansicht nach auf die Eigenverantwortung der Bürger setzen.
Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, seinen Kurs zu ändern. "Die Menschen sollten nicht unnötig mit einer andauernden Panikmodus-Politik verängstigt werden", sagte Holetschek. "Deshalb ist mein Wunsch an Karl Lauterbach: Gehen Sie jetzt auch auf einen Kurs, der entsprechend der Pandemielage auf so viel Normalität wie möglich setzt." Bislang fehle beim Bundesgesundheitsminister die Bereitschaft, "seinen bisherigen Kurs auf den Prüfstand zu stellen", kritisierte er.
Im 7-Tages-Mittel sterben derzeit deutschlandweit täglich 145 Menschen aufgrund einer Corona-Erkrankung. Bis zu 15 Prozent aller Erkrankten haben nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin mit Long Covid zu kämpfen.
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