Region. Die Jungen Liberalen Niedersachsen fordern in einer Pressemitteilung das Kultusministerium zu einem grundsätzlichen Umdenken in der Unterrichtsorganisation während der COVID-19-Pandemie auf. Mindestens bis zu den Weihnachtsferien soll nach Willen der Jugendorganisation der FDP die einzelnen Schulen selbst darüber entscheiden können, ob sie ins Szenario B wechseln. Auch die Eltern sollen demnach mindestens bis zu den Weihnachtsferien die Möglichkeit erhalten selbst darüber zu entscheiden, ob sie ihre Kinder weiter in die Schule schicken oder über Homeschooling und Distance Learning unterrichten lassen.
„Angesichts der alarmierenden Infektionszahlen halten wir das Festhalten von Kultusminister Tonne am Präsenzunterricht für unverantwortlich. Während etwa Gastronomiebetriebe geschlossen werden, kommen in unseren Schulen und auf den Wegen dorthin täglich hunderte Schülerinnen und Schüler zusammen. Dies erscheint angesichts der aktuellen Infektionsentwicklung weder nachvollziehbar noch vertretbar“, so Lars Alt, Landesvorsitzender der FDP-Jugendorganisation und seit Oktober Mitglied des Niedersächsischen Landtags.
Die niedersächsischen Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler würden damit "einem nicht hinnehmbaren Infektionsrisiko ausgesetzt." Um sowohl den Gesundheitsschutz an den Schulen als auch die Unterrichtsversorgung in Niedersachsen während der COVID-19-Pandemie sicherstellen zu können, sei Schulen und Eltern deshalb eine Rückkehr ins Szenario B zu ermöglichen, wenn diese dazu in der Lage seien. "Damit niemand abgehängt wird, bedarf es einer besonderen Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten und Voraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler, insbesondere solcher aus sozial schwachen Familien", so die JuLis. Im sogenannten Szenario B werden die Klassen in Präsenz und online Lerngruppen eingeteilt. Damit würde die Zahl anwesender Schüler halbiert.
„Die Landesregierung hat die Digitalisierung unseres Bildungssystems nicht nur die letzten sechs Monate, sondern die gesamten drei Jahre ihrer bisherigen Regierungszeit verschlafen. Dieser Fehler rächt sich jetzt, lässt sich aber leider nicht kurzfristig beheben. Weder die notwendige digitale Infrastruktur und Ausstattung der Schulen sowie der Schülerinnen und Schüler, noch die dazugehörigen digitalen Lehr- und Lernmethoden lassen sich einfach so aus dem Hut zaubern. Zum jetzigen Zeitpunkt kann das Wechselmodell deshalb nur eine reine Schadensbegrenzung und eine kurzfristige Übergangslösung darstellen. Lieber jetzt geregelt ins Szenario B, als später die Schulen planlos in den Lockdown schicken“, erklärt Alt abschließend.
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