Hannover. Die FDP-Fraktion im Landtag Niedersachsen begrüßt die Empfehlungen der Akademie Leopoldina, die Schulen wieder zu öffnen. "Das muss jedoch besser vorbereitet werden als die ad hoc verkündeten Schulschließungen. Wir brauchen hier klare Handlungsempfehlungen und Rahmenbedingungen", erklärt Björn Försterling, bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag.
Er möchte mit wenigen Präsenztagen in den Schulbetrieb einsteigen und durch eine Halbierung der Klassen die notwendige körperliche Distanz sicherstellen. "Die Jahrgänge sollten auf verschiedenen Präsenztage in der Woche aufgeteilt werden. An Montagen und Donnerstagen wären dann beispielsweise die fünften und neunten Klassen im Schulgebäude“, erläutert Försterling.
Trotzdem komme die Landesregierung nicht um die Digitalisierung herum. So müsse die Bildungscloud mit entsprechenden Lern-Apps schnell und sicher ausgerollt werden. Auch die Belange der Schülerinnen und Schüler seien zu berücksichtigen: „Nicht jeder verfügt zu Hause über die notwendige digitale Infrastruktur. Nicht einmal ein Schreibtisch oder ein ruhiger Lernort ist immer vorhanden", schildert der FDP-Bildungspolitiker aus seinen Erfahrungen. „Diese Schüler brauchen Räume, welche die notwendige körperliche Distanz und Ruhe gewährleisten. Dafür könnten zum Beispiel Turnhallen umgebaut werden“, schlägt Försterling vor.
Bei Lehrkräften solle zudem die vorhandene Kompetenz gebündelt werden: "Bevor alle Lehrer beginnen, eigene Tutorials zu erstellen, sollten wir für Niedersachsen eine Plattform aufsetzen, die Best-Practice-Beispiele von Kollegen zur Verfügung stellt“ fordert Björn Försterling. Das Vertiefen und Nacharbeiten könne dann von den Fachlehrern vor Ort wahrgenommen werden. Auch Lehrkräfte aus den Risikogruppen könnten digitale und analoge Lehrmaterialien erstellen und per Telefon oder Videoschalte Nachfragen der Schüler beantworten.
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