Försterling: „Rot-Grün für Lehrermangel verantwortlich“


Björn Försterling Foto: Nigel Treblin
Björn Försterling Foto: Nigel Treblin | Foto: Nigel Treblin

Wolfenbüttel. „Spannend“ findet Björn Försterling die Anmerkungen der Cremlinger Grünen zur Bildungspolitik. In einer Pressemitteilung war die Fraktion in Cremlingen der Kultusministerin Frauke Heiligenstadt beigesprungen und hatte die schwarz-gelbe Politik von 2010 attackiert (regionalHeute.de berichtete). Försterling weist die Kritik nun zurück.


„Wenn man aber Dinge kritisiert, die die eigenen Leute in den folgenden Jahren nicht verbessert, sondern verschlechtert haben, beweist man ein bemerkenswert selektives Gedächtnis“, sagt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.

So seien von 2013 bis 2015 unter Rot-Grün 4.056 Bewerbungen auf Lehrerstellen abgelehnt worden. „Das ist knapp jede dritte Bewerbung; an Gymnasien wurde sogar jede zweite Bewerbung abgelehnt“, sagt Försterling. Da die Koalition gerade die – verfassungswidrige – Anhebung der Lehrerarbeitszeit beschlossen hatte, verließ man sich darauf, dass weniger Kollegen die gleiche Arbeitsmenge schaffen würden. Zugleich sank unter Rot-Grün die Zahl der Studienanfängerplätze in sogenannten polyvalenten 2-Fach-Bachelorstudiengängen mit Lehramtsoption um mehr als 1.000 Plätze zwischen Herbst 2011 und Herbst 2015. Auch Referendare schien Rot-Grün für entbehrlich zu halten: Von 2012 bis 2016 sank die Zahl der verfügbaren Plätze um 490 Stück.

„Wer die Entscheidungen einer Vorgängerregierung kritisiert, muss es besser machen wollen. Die Zahlen zeigen, dass Rot-Grün nicht wollte. Die Kritik im jetzigen Wahlkampf ist daher scheinheilig“, moniert Försterling. „Wir Freidemokraten haben zur Verbesserung der Situation an Niedersachsens Schulen ein klares Konzept und einen festen Willen und werden uns davon auch nach der Wahl nicht entfernen.“

Die Behauptung, die FDP wolle alle Lehrkräfte in der Ganztagsbetreuung streichen, weist Försterling als Fehlinformation zurück. „Es kann aber nicht sein, dass vormittags Unterricht ausfällt, während nachmittags hunderte Lehrer im Ganztag eingesetzt werden. Darum muss ein gesundes Gleichgewicht her.“

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