Wolfenbüttel/ Hannover. Die rot-grüne Reform des Abiturs könnte laut dem aus Wolfenbüttel stammenden FDP-Bildungsexperten Björn Försterling die Gymnasien einen Großteil der frei werdenden Lehrerstellen kosten.
„Die Ministerin will die frei werdenden 1.480 Stellen lediglich mit einem Förderkonzept kompensieren, welches rund 130 Stellen in Niedersachsen beinhaltet. Das bedeutet: Rot-Grün will über 90 Prozent der frei werdenden Stellen aus den Gymnasien abziehen“, kritisierte Försterling in der Aktuellen Stunde des Landtags. Die angebliche Stärkung des Gymnasiums sei für diese ein trojanisches Pferd.
Die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren bezeichnete Försterling als gut und richtig. „Die FDP im Landtag hätte sich allerdings eine echte Wahlfreiheit für Schüler gewünscht. Die Pläne der Ministerin machen nur so genannten Überfliegern ein Abitur nach 12 Jahren möglich. Alle anderen kehren zum Abitur nach 13 Jahren zurück.“ Das Modell erinnert Försterling zufolge an die unguten 90er Jahre in Niedersachsen. „Mit ‚modern‘ hat das alles nichts zu tun. Im Gegenteil: Mit der Reform wird die Kultusministerin zur Retro-Renate!“
Es sei erstaunlich, wie lange die Kultusministerin für ihr „Abitur-Reförmchen“ benötigt habe. „Eltern, Schüler und Lehrer hätten schon zum kommenden Schuljahr Rechtssicherheit bekommen können. Stattdessen ermöglicht das Zögern der Ministerin eine Gesetzesänderung erst zum Sommer 2015“, kritisiert Försterling. Dies sei auch zum Nachteil der betroffenen Schüler in den 5. bis 8. Klassen. „Das hätte man auch schneller und besser haben können.“
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