Berlin/Peine. Der CDU-Politiker Friedrich Merz sorgte mit einer Aussage in einem BILD-Interview für einen Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien. Merz zufolge "Gewöhnen sich relativ viele Menschen daran, ein Leben ohne Arbeit zu führen." Merz sei skeptisch, dass die aus seiner Sicht "sehr lange Verlängerung" des Kurzarbeitergeldes falsche Signale sende. Der Peiner SPD-Bundestagsabgeordnete und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der sich verantwortlich für diese Verlängerung zeichnet, fand auf Twitter deutliche Worte gegen die Aussage des CDU-Politikers.
Das Kabinett beschloss am 16. September einen Gesetzentwurf und zwei Verordnungen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zur Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis maximal Ende 2021. Auch wenn Merz vorsichtig andeutet, dass es sich hierbei um ein Wahlkampfmanöver der SPD handele, formuliert er seinen eigentlichen Kritikpunkt auf die Frage, ob zu viele Lehrer mit einem Schnupfen zu Hause blieben, anders. Bereits im Vorfeld der Diskussion im Bundestag sagte er der Rheinischen Post, dass durch die Verlängerung zu viele Arbeitnehmer durch die Kurzarbeit an ihre Unternehmen gebunden blieben, obwohl sie woanders "dringend gebraucht" würden. Im BILD-Interview meint er, dass sich zu viele Menschen daran gewöhnen würden, ein "Leben ohne Arbeit zu führen."
Hubertus Heil zeigte sich auf seiner Twitter-Seite empört: "Mit Kurzarbeit sichern wir Millionen von Arbeitsplätzen in der Corona-Krise und stabilisieren die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Und dieser Mann hat entweder ökonomisch keine Ahnung oder ist sozial zynisch. Oder beides." Die Twitter-Seite der SPD-Fraktion im Bundestag zitierte den Tweet und kommentierte: "Wir tippen auf beides."
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