Gabriel drängt auf wirtschaftliche und militärische Stärkung der EU

Der frühere Vizekanzler und Außenminister und heutige Vorsitzende der Atlantik-Brücke, Sigmar Gabriel (SPD), pocht angesichts des neuen US-Strategiepapiers auf mehr europäische Stärke in Wirtschaft und Militär. "Die neue US-Strategie kann uns eigentlich nicht überraschen, denn sie enthält all das, was wir seit Monaten von der Trump-Administration gehört haben", sagte Gabriel der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe).

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Sigmar Gabriel (Archiv)
Sigmar Gabriel (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der frühere Vizekanzler und Außenminister und heutige Vorsitzende der Atlantik-Brücke, Sigmar Gabriel (SPD), pocht angesichts des neuen US-Strategiepapiers auf mehr europäische Stärke in Wirtschaft und Militär.


"Die neue US-Strategie kann uns eigentlich nicht überraschen, denn sie enthält all das, was wir seit Monaten von der Trump-Administration gehört haben", sagte Gabriel der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). "Nicht zuletzt durch die Rede von Vizepräsident J.D. Vance auf der letzten Sicherheitskonferenz oder die schlichte Übernahme der russischen Position gegenüber der Ukraine", fügte er hinzu.

"Wenn man all das, was wir in den letzten Monaten so von der US-Regierung gehört oder gelesen haben, bei ChatGPT eingeben würde, käme vermutlich das heraus, was wir jetzt als `neue` US-Sicherheitsstrategie zu lesen bekommen", sagte Gabriel. "Für Europa kann das doch nur heißen: Endlich wirtschaftlich stärker werden, weil nur das auch unsere bisherigen Partner in den USA beeindrucken wird. `Liebedienerei` bringt gegenüber Donald Trump gar nichts", mahnte Gabriel.

"Militärisch sollten wir innerhalb der Nato - und auf keinen Fall außerhalb der Nato - einen starken europäischen Pfeiler zusammen mit Großbritannien und Kanada aufbauen. Innerhalb der Nato, weil wir die USA nicht freiwillig aus ihren Bündnisverpflichtungen entlassen dürfen", sagte Gabriel. "Und nicht innerhalb der EU, weil es dort viel zu lange dauert und immer wieder Vetospieler wie Ungarn den Fortschritt verhindern. Für unsere Sicherheitspolitik kann dieser europäische Pfeiler innerhalb der Nato auch bedeuten, mit anderen Partnern außerhalb der Nato dort zusammenzuarbeiten, wo es für unsere Sicherheit Vorteile bringt, selbst wenn die USA keine Ausdehnung der Nato wollen", so der frühere Außenminister.

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