Region. Immernoch sind fast ein Viertel der Niedersachsen nicht gegen COVID-19 geimpft. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, trotzdem lassen sich in verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterschiedliche Motive erkennen, auf den Piks zu verzichten. Das jedenfalls antwortet das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung auf eine kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten Stefan Birkner, Susanne Schütz, Christian Grascha, Lars Alt, Hillgriet Eilers und Horst Kortlang.
Am heutigen Montag sind nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts 76,4 Prozent der Niedersachsen mindestens doppelt geimpft, den Booster haben ziemlich genau 60 Prozent im größten Flächenland Norddeutschlands bekommen. Mindestens eine Spritze wurde 78 Prozent gesetzt. Damit sind fast ein Viertel der Menschen in Niedersachsen nicht gegen das Coronavirus immunisiert. Aber warum eigentlich? Laut Niedersächsischem Gesundheitsministerium sind die Gründe dafür ganz unterschiedlich: Vielen Ungeimpften fehle schlicht das Vertrauen in die Impfkampagne. Sie zweifelten an den Motiven von Personal und Institutionen, die hinter der Immunisierung gegen COVID-19 stehen und damit einhergehend auch an der Wirkung des Impfstoffs selbst.
Bei anderen fehle es schlicht an Ressourcen: Es sei wenig Zeit vorhanden, man wäge entsprechend ab und käme zu dem Schluss, dass eine Impfung den Aufwand nicht wert sei. Das hinge oft genug auch mit finanziellen Ressourcen und der Verfügbarkeit von Impfterminen zusammen: Der Weg zum Impftermin kann demnach zur Barriere werden, obwohl man sich tendenziell impfen lassen würde. Bei Menschen, deren Booster noch ausstünde, warteten zudem rund 39 Prozent auf einen angepassten Omikron-Impfstoff. Das jedenfalls entnimmt die Landesregierung den Befragungen des COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO), einem gemeinsamen Projekt verschiedener Universitäten, Institute und Behörden.
Schwierige Informationslage
Zudem hänge eine Impfentscheidung oft genug mit dem Aufwand zusammen, der für die Recherche zu den Impfstoffen betrieben werde. Hier käme es aber auf die Qualität an, nicht auf die Quantität: Jemand, der viel im Internet recherchiere, könne sich schnell in schlechten Quellen verlieren - entsprechend unzuverlässig würden dann die Informationen zu den Impfstoffen und ihr Einfluss auf die Impfentscheidung. Diese Phänomene ließen sich zwar quer durch die Bevölkerung beobachten, dennoch ließen sich durchaus Tendenzen beobachten.
So mache laut Gesundheitsministerium ein geringer Bildungsgrad die Entscheidung gegen eine COVID-19-Impfung wahrscheinlicher. Das ließe sich ebenso auf die Kinder übertragen: Menschen unter 18 mit geringer Bildung verzichteten demnach öfter auf die Impfung als andere Gleichaltrige. Unabhängig vom Bildungsstand stünden aber Frauen einer Immunisierung gegen Sars-CoV-2 eher ablehnender gegenüber als Männer. Dies gelte aber auch geschlechtsunabhängig eher für Menschen mit Migrationshintergrund, als für solche, deren Familien keine Wurzeln im Ausland haben.
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