Landkreis Gifhorn. Mit zwei unterschiedlichen Betrugsmaschen waren Betrüger kürzlich erfolgreich. In beiden Fällen liegt die Schadenshöhe über 1.000 Euro, in einem sogar im fünfstelligen Bereich. Das berichtet die Polizei in einer Pressemeldung.
Am vergangenen Sonntag erhielt ein 65-Jähriger aus dem Gifhorner Nordkreis eine WhatsApp-Nachricht, angeblich von seinem Sohn. Nach einem kurzen, allgemeinen Austausch, in dem auch die neue Handynummer "erklärt" wurde, ging an den 65-Jährigen die Bitte um eine Überweisung. Die fremde Kontonummer erweckte bei dem Mann keinen Argwohn, da der Sohn zuvor Opfer eines umfangreichen Datendiebstahls geworden war. So überwies er zunächst mehr als 1.500 Euro auf das genannte Konto.
So flog der Betrug auf
Prompt kam die Bitte um eine weitere Überweisung, bei dieser zeigte das Onlinebanking jedoch eine Fehlermeldung. Dies teilte der 65-Jährige seinem Sohn über die alte und die "neue" Handynummer mit. Tatsächlich flog der Betrug so auf, da der Sohn sich über die alte Nummer zurückmeldete und erklärte, dass er selbst nie um Geld gebeten hatte.
Die Tipps der Polizei bei dieser Betrugsmasche:
- Wenn Sie von einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie diese nicht automatisch ab.
- Geben sie nach Kontaktaufnahme durch eine unbekannte Nummer keine Details von sich preis, die Täter könnten dies im Gespräch verwenden, um Echtheit vorzutäuschen.
- Rufen Sie die bekannte, "alte" Nummer an und fragen bei Ihrem Angehörigen nach.
- Bitten um Geldüberweisungen über WhatsApp und andere Messenger sollten immer misstrauisch machen und überprüft werden.
"Schwangere Frau getötet"
Ein wesentlich höherer Schaden entstand nach Verwendung der Betrugsmasche "falscher Polizist". Opfer wurde eine 81-Jährige aus Westerbeck. Sie erhielt am gestrigen Dienstagnachmittag einen Anruf. Eine weibliche Stimme stellte sich als Polizeibeamtin vor und erklärte, die Tochter der 81-Jährigen hätte bei einem Verkehrsunfall eine schwangere Frau getötet. Über den Verlauf des Unfalls wurde seitens der angeblichen Polizistin detailliert berichtet. Sie forderte die 81-Jährige anschließend auf, Geld zu zahlen, damit die Tochter freikommen würde. Dazu dürfe sie jedoch nicht auflegen und niemandem davon erzählen.
Hohe Summe übergeben
Die 81-Jährige übergab in der Folge einen fünfstelligen Bargeldbetrag sowie hochwertigen Schmuck an eine Abholerin. Angeblich eine Mitarbeiterin des Amtsgerichts. Die Abholerin wurde durch die Geschädigte als dunkelhäutige Frau im Alter von 35 bis 40 Jahren beschrieben. Sie soll eine auffällige, blaue Wollmütze getragen haben. Hierzu sucht die Polizei Gifhorn Zeugen. Wer diese Person, wohlmöglich sogar deren Ab- oder Anreise im Bereich der Danziger Straße oder Posener Straße in Westerbeck beobachtet hat, meldet sich bitte unter 05371 980-0 bei der Polizei Gifhorn. Die Übergabe ereignete sich zwischen 16 und 17 Uhr.
Mit den Anweisungen, das Telefonat nicht zu beenden und Stillschweigen zu bewahren, versuchen die Täter zu unterbinden, dass der Betrug durch Warnungen dritter noch verhindert wird.
Die Tipps gegen diese Betrugsvariante:
- Am Telefon keine Auskünfte geben, skeptisch sein, vor allem bei Geldforderungen.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder auffordern, Geld / Wertsachen herauszugeben.
- Sofort auflegen und Familie / Angehörige kontaktieren.
- Polizei informieren, dazu NIE die Rückruftaste drücken oder sich verbinden lassen! Wählen Sie selbst.
- Die eigenen Eltern / Großeltern sensibilisieren, es kann jeden treffen.
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