AfD will Bücherschrank spenden - Und erhebt Vorwürfe gegen die Stadt

In einer Pressemitteilung erklärt die AfD einen öffentlichen Bücherschrank spenden zu wollen, weil die Stadt entgegen eines Beschlusses, noch keinen aufgestellt habe. Die Stadt widerspricht diesem Vorwurf.

Hat die Stadt bei der Aufstellung von Bücherschränken geschlafen?
Hat die Stadt bei der Aufstellung von Bücherschränken geschlafen? | Foto: Anke Donner

Gifhorn. Bereits im Dezember 2018 hat der Rat der Stadt Gifhorn auf Antrag der ULG/FDP-Gruppe die vermehrte Aufstellung von Bücherschränken beschlossen. Glaubt man AfD-Ratsherr Stefan Marzischewski-Drewes, wurde dieser Beschluss noch nicht umgesetzt. Dem widerspricht die Stadt. regionalHeute.de hat nachgefragt.


Vor mehr als 18 Monate habe der Rat bereits beschlossen Bücherschränke aufzustellen, so Stefan Marzischewski-Drewes (AfD). Allerdings, sei der Beschluss bis heute nicht umgesetzt worden. "Umsetzung: Fehlanzeige!", schreibt der AfD-Mann. Ein Besuch bei der Polizei, wo ein solcher Bücherschrank bereits aufgestellt sei, habe ihn auf die Idee gebracht, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. So habe er nach eigenen Angaben nicht nur einen Bücherschrank besorgt, sondern auch zirka 200 Bücher aus allen Bereichen als Spenden gesammelt. Nun hoffe er, dass Bewegung in die Sache komme.

Und die Schränke stehen doch


Der Antrag, auf den sich Marzischewski-Drewes bezieht, ist aus dem November 2018, also von vor 15 Monaten, und von der ULG/FDP-Gruppe eingebracht. Demnach sollten tatsächlich Bücherschränke im Stadtgebiet aufgestellt werden. Dem sei die Verwaltung auch nachgekommen, wie die Stadt auf Anfrage unserer Online-Zeitung berichtet. Demnach stünden bereits Bücherschränke etwa in der Allerwelle oder eben in der Polizeiinspektion, in der auch Marzischewski-Drewes zu Besuch war.

Das Hauptanliegen des Antrags, nämlich die Aufstellung sogenannter "Buchhaltestellen", die je von einem Jugendlichen und einem Erwachsenen im Ehrenamt betreut werden sollen, wurde jedoch vorerst zurückgestellt. Das Projekt soll als Pilotprojekt im neuen Innenstadtkonzept umgesetzt werden. Und das müsse erst einmal umgesetzt werden. Daher sähe die Stadt momentan keinen weiteren Bedarf für neue Bücherschränke. Man käme aber auf den AfD-Mann zurück, würde neuer Bedarf bestehen.


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