Amoklage an Schule: Polizei trainierte in Gifhorn den Ernstfall

Eine Amoklage stelle alle Einsatzkräfte vor besonders komplexe Herausforderungen und birgt ein besonders hohes Gefährdungspotential. Durch die Übung zur Bewältigung einer solchen Lage lassen sich die notwendigen Handlungsabläufe optimieren.

Die Polizei trainiert in Gifhorn den Ernstfall. (Symbolfoto)
Die Polizei trainiert in Gifhorn den Ernstfall. (Symbolfoto) | Foto: Rudolf Karliczek

Gifhorn. Am heutigen Freitag führten die Polizeiinspektion Gifhorn, die Stadt Gifhorn und der Gifhorner Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes eine groß angelegte, realitätsnahe Übung zur Bewältigung einer Amoklage durch. Der Leiter der Polizeiinspektion Gifhorn zeigte sich im Anschluss zufrieden, heißt es in einer Pressemitteilung.


Um das Szenario so authentisch wie möglich zu gestalten, fand die Übung in der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule in Gifhorn statt. Der geplante Ablauf sei im Vorfeld nur wenigen Mitarbeitenden bekannt gedwesen, um eine realitätsgetreue Reaktion zu gewährleisten.

Eine Amoklage stelle alle Einsatzkräfte vor besonders komplexe Herausforderungen und birgt ein besonders hohes Gefährdungspotential. Durch die Übung zur Bewältigung einer solchen Lage lassen sich die notwendigen Handlungsabläufe, die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Rettungsdiensten, Feuerwehr und anderen Institutionen optimieren.

Das Übungsszenario


Dem Übungsszenario nach fand in der Schule ein Zusammenkommen von aktuellen und ehemaligen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften statt. Auf dieser Feier erschienen zwei Personen, die auf die Feiernden Schüsse abfeuerten. Es wurden zahlreiche Personen verletzt, auch der Grad der Verletzung variierte. Per Notruf wurde die Polizei verständigt. Die erste Aufgabe der Polizeikräfte war es, im Gebäude zu intervenieren und die akute Gefährdung durch die Schützen zu beenden. Anschließend mussten verletzte und unverletzte Personen geborgen, versorgt bzw. betreut und sicher an die Rettungskräfte übergeben werden. Diese übernahmen anschließend eine weitere Sichtungskategorisierung und die erforderliche Weiterversorgung.

Insbesondere das Zusammenwirken zwischen den Einsatzkräften, die Kommunikation und ergänzendes Handeln stand neben dem taktischen Vorgehen beim Ersteinschreiten im Fokus der Übung.

Übung lief erfolgreich


Der Leiter der Polizeiinspektion Gifhorn, Leitender Polizeidirektor Oliver Meyer, war als Beobachter während der Übung anwesend. Im Anschluss zog er ein zufriedenes Fazit: "Das heutige Übungsszenario wurde sehr gut und realitätsnah vorbereitet. In einer solchen Bedrohungslage zählt jede Sekunde. Unsere Einsatzkräfte müssen in der Lage sein, in kürzester Zeit eine Bedrohungssituation zu bewerten und die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Ich habe heute ein hohes Maß an Professionalität, nicht nur bei meinen Beamtinnen und Beamten beobachten können. Bei der Übung zeigte sich deutlich, wie ein koordinierter Ablauf zwischen Polizei, Rettungskräften und den betroffenen Einrichtungen im Ernstfall Leben retten kann. Ich danke allen Beteiligten für die Vorbereitung und Durchführung der Übung."

Der Erste Stadtrat, Johannes Laub, zog aus Sicht der Stadt ein Fazit zur Übung: "Als Schulträger wollen wir alles tun, um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, daher war uns die heutige Übung ein wichtiges Anliegen. Denn nur wer sich auf die unerwünschten Situationen vorbereitet, kann diese auch möglichst schadensfrei bewältigen. Ich danke allen haupt- und ehrenamtlich Beteiligten, dafür, dass die Bürger sich im Ernstfall auf sie verlassen können."

Tobias Nadjib, Leiter der Pressestelle der Kreisfeuerwehr Gifhorn, betonte nach der Übung: "Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr sind auf hohem fachlichen Niveau ausgebildet und trainiert, um ihre Einsatzlagen zu beherrschen. Heute ging es um die Zusammenarbeit Hand in Hand. Wir haben die Abläufe an unseren Schnittstellen intensiv geübt und ich bin sehr zufrieden mit dem erfolgreichen Verlauf und den wertvollen Beobachtungen, die wir machen konnten."

Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun in die weitere Planung und Ausbildung einfließen, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Einsatzstrategien stetig zu optimieren. Weitere Übungen dieser Art sind bereits in Planung.


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