Gifhorn. Die SPD-Kreistagsfraktion Gifhorn besichtigte vor kurzem die Feuerwehr-Technische Zentrale (FTZ) in Gifhorn, um sich ein Bild von der aktuellen Situation in Corona-Zeiten zu machen. Außerdem ging es um eine mögliche Erneuerung der FTZ. Diesbezüglich sei die Kreisverwaltung seit Jahren untätig geblieben. Auch deshalb habe sich die SPD nun einen eigenen Eindruck verschafft, wie die Kreistagsfraktion in einer Pressemitteilung berichtet.
Aufgabe der Feuerwehr-Technischen Zentrale ist es unter anderem, feuerwehrtechnische Geräte zu prüfen und zu warten. So soll der einwandfreie Zustand von Fahrzeugen und Geräten sichergestellt werden. Außerdem führen die hier tätigen Kolleginnen und Kollegen Ausbildungslehrgänge durch. „Die FTZ leistet einen so wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Ortswehren. Den Wunsch nach neuen Räumlichkeiten wollten wir deshalb nicht ignorieren und schauen, wo der Schuh drückt“, erklärt Fraktionsvorsitzender Rolf Schliephacke den Besuch der SPD.
Keine Geschlechtertrennung bei den Duschen
Seit Jahren flamme im Kreistag immer wieder die Frage auf, ob die Räumlichkeiten noch zeitgemäß seien. So seien beispielsweise die Duschen, welche vor allem von den Atemschutzgeräteträgern (AGT) genutzt werden, lediglich durch eine provisorische Trennwand, die oben und unten geöffnet seien, voneinander separiert. Die AGT ́s müssen auf dem Gelände der FTZ mindestens einmal im Jahr ihre Tauglichkeit durch das Passieren einer Teststrecke in voller Schutzausrüstung beweisen. Bereits seit Jahrzehnten werde diese besonders wichtige, aber auch körperlich fordernde Aufgabe sowohl von männlichen wie auch weiblichen Kameradinnen und Kameraden der Ortswehren übernommen.
Katastrophenschutzraum für Katastrophen nicht geeignet
Aktuell sei die FTZ auf eine zusätzliche Probe gestellt, denn die Corona-Pandemie erschwere auch ihre Arbeit. So könne der Katastrophenschutzraum nicht genutzt werden, weil die Arbeitsplätze hier zu dicht beieinander lägen. Für eine Katastrophe sei der Raum aktuell also nicht gewappnet. Wie an vielen Orten sei auch das Gelände der FTZ zur Zeit nicht für die Öffentlichkeit zu betreten, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich geschützt seien. Die Aus- und Weiterbildung sei zeitweise gar nicht möglich gewesen.
„Die Corona-Krise offenbart, wo es Schwachstellen gibt. Wir sollten im Kreistag und den zuständigen Ausschüssen offen darüber debattieren, wie man die räumliche Situation der FTZ verbessern kann. Eine Idee könnte sein, das nebenan liegende Grundstück des Straßenverkehrsamts zu nutzen und ein neues Gebäude zu bauen, das den hohen Anforderungen dieser für uns alle wichtigen Tätigkeit entspricht“, so Jannis Gaus, feuerschutzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Gifhorner Kreistag. Die Kreistagsfraktion versprach das Thema mitzunehmen.
Zusätzlicher Gerätewart gebraucht
Aus Reihen der Ortswehren sei darüber hinaus an die Fraktion herangetragen worden, dass Bedarf an einer zusätzlichen Stelle als Gerätewart bei der Gifhorner FTZ herrsche. Solche technischen Mitarbeiter, die sich mit Pflege- und Reparaturarbeiten der feuerwehrtechnischen Geräte beschäftigen, seien bereits in einigen Wehren im Landkreis vorhanden. Damit im Ernstfall alle Gerätschaften reibungslos funktionieren, werde solch ein Mitarbeiter auch in der Gifhorner Zentrale benötigt. Die SPD-Fraktion plane im Rahmen der Haushaltsberatungen zu fordern, dass ab dem Jahr 2021 Mittel für eine solche Stelle zur Verfügung gestellt werden.
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