Gifhorn. Wäre es nach der AfD gegangen, hätte der Kreistag am Mittwoch eine Resolution verabschiedet, durch die die Landesregierung aufgefordert wird, den Reformationstag als zusätzlichen Feiertag einzuführen. Der Antrag wurde unter anderem aus dem Grund abgelehnt, dass hier einzig und allein das Land zuständig sei.
Der Reformationstag sei ein würdiger Feiertag für ein christlich geprägtes Land, befand Stefan Marzischewski-Drewes, Fraktionsvorsitzender der AfD. Er hob dabei nicht nur Luthers religiösen, sondern auch seinen politischen Einfluss hervor. Das Prinzip, dass Macht immer legitimiert sein muss, gehe auf Luther zurück und sei ein wichtiger Pfeiler unserer Demokratie.
Für die Idee der Resolution konnte allerdings nur Kreistagsvorsitzender Werner Warnecke (CDU) gewonnen werden. Da sich abzeichne, dass Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein den Reformationstag als Feiertag einführen wollten, wäre es von Vorteil, dies auch in Niedersachsen zu tun, um etwas Einheitlichkeit in die Feiertage zu bekommen.
Resolution nur taktisches Manöver?
Auch Dr. Arne Duncker (Die Grünen) ist prinzipiell für die Einführung des Reformationstages als neuem Feiertag. Die Resolution lehnte er jedoch ab, da diese Entscheidung rein gar nichts mit dem Landkreis Gifhorn zu tun habe. Es sei lediglich der Versuch der AfD, ein Landesthema auf die Agenda des Kreistages zu setzen. Dies dürfe nicht Schule machen.
Im Verlauf der Diskussion wurden auch weitere Vorschläge für Feiertage in Niedersachsen ins Spiel gebracht. Nicole Wockenfuß (Die Grünen)schlug mit dem 8. März als Weltfrauentag und dem 15. April (Befreiung des KZ Bergen-Belsen) als Zeichen gegen den erstarkten Rechtspopulismus gleich zweiAlternativen vor. Walter Schulze (CDU) favorisiert dagegen die Wiedereinführung des Buß- und Bettages. Etwas Besinnung täte angesichts der aufgeheizten Debatten allen gut.
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