Fließgewässerprojekt Emmerbach gewinnt 2. Platz beim Wettbewerb "Bachperle"

Die Maßnahme im Emmerbach stelle einen Baustein in einer Reihe von bereits umgesetzten, laufenden und kommenden Renaturierungsprojekten des Aller-Ohre-Verbandes im gesamten Gebiet der Ise und Aller dar.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Hankesbüttel. Die Niedersächsischen Landesforsten, de Unterhaltungsverband Ise und der Aller-Ohre-Verband haben das Fließgewässerprojekt am Emmerbach mit dem zweiten Platz in der Kategorie Hauptamt des Wettbewerbs "Bachperle" ausgezeichnet. Dies berichtet Aller-Ohre-Verband.


Nach der Begehung ausgewählter Projekte im September durch eine 7-köpfige Expertenjury aus Fachleuten des Landes, des Ministeriums und von Vereinen und Verbänden unter dem Schirm der U.A.N. (Kommunale Umwelt-AktioN), dem Auslober des Wettbewerbs sei die Maßnahme als Preisträger ausgewählt worden. Der Emmerbach, ein Gewässer in der Gemarkung Hankensbüttel wurde in einer gemeinsamen Renaturierungsmaßnahme des Aller-Ohre-Verbands und der Niedersächsischen Landesforsten im Jahr 2018 durch den Einbau von Kies und Totholz naturnah umgestaltet. Eine 90 Prozentige Förderung der Baukosten erfolgte durch das Land Niedersachsen mit EU Geldern in der Förderkulisse „Fließgewässerentwicklung“.

Der 700 Meter lange Gewässerabschnitt wurde von einem ausgebauten Gewässer zu einem reich strukturierten Bach. Für die Maßnahme wurden 600 Tonnen Kies und eine Menge Holz über den moorigen Boden mit Maschinen gefahren und eingebaut. Die Fima Hoppe aus Uelzen war als kompetente Baufirma mit motivierten Mitarbeitern ein Garant für die gute Umsetzung, sagt Ronald Möws, der Gewässerkoordinator des Aller-Ohre-Verbandes schmunzelnd. Für die Eigentümerin, die Niedersächsische Landesforsten, wurde das Vorhaben durch den Förster für Waldökologie, Christoph Rotfuchs, sehr engagiert unterstützt.

Ökologischen Verbesserung


Diese Maßnahme im Emmerbach stellt einen Baustein in einer Reihe von bereits umgesetzten, laufenden und kommenden Renaturierungsprojekten des Aller-Ohre-Verbandes im gesamten Gebiet der Ise und Aller dar. Die Bäche sollen ökologisch durchgängig gestaltet werden, fließgewässertypische Strukturen und Lebensräume entwickeln können und gleichzeitig für kommende Trockenperioden wie auch Hochwasserereignisse ertüchtigt sein. Zur ökologischen Verbesserung der Fließgewässer im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie wurde im Verband über die Gewässerallianz Niedersachsen eine eigene Stelle geschaffen, dessen Finanzierung vom Land gefördert wird. Eine Vielzahl kleinerer und größerer, hauptsächlich vom Land geförderte Verbesserungsmaßnahmen an den Bächen und Flüssen unserer Region konnten in den letzten Jahren umgesetzt werden.

Um eine wirkungsvolle Gewässerentwicklung und Klimaanpassung der Fließgewässer zu erreichen, planen und bauen wir in einer Gemeinschaft vieler Interessenten und Partnern, wie öffentlichen Trägern, Kommunen, Umweltverbänden und Angelvereinen und insbesondere mit den Landesforsten. Gemeinsam mit Landnutzern, Anliegern und Bürgern werden wir weiter an dem Erhalt und der Entwicklung der biologischen Vielfalt in und entlang der Flüsse arbeiten. Diese Verankerungen über die unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Ausrichtungen hinaus kennzeichnet für die Verbandsvorsteherin vom Aller-Ohre-Verband, Frau Antje Präger, die örtliche Arbeit im Verband. Herr Hermann vom Unterhaltungsverband Ise dankt in diesem Zusammenhang den Eigentümern, Pächtern und auch den Landesforsten, welche die Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen erst durch Bereitstellung von Grundstücken, Duldung der Durchfahrung, und Entnahme von Bäumen für den Einbau ins Gewässer erst ermöglichen. Ohne die Finanzierungen und zusätzlichen Eigenmittel für Förderprogramme, die durch die Landesforsten in diesem Projekt, aber auch durch die Angelvereine und vermehrt durch Gemeinden für Kompensationsmaßnahmen in anderen Vorhaben dem Verband vertrauensvoll bereitgestellt werden, können keine Gewässer verbessert werden, sagt die Geschäftsführerin Silke Westphalen mit Dank an die Partner gerichtet.

Bach im Fluss


Der Wettbewerb hat zum Ziel, die Gewässerentwicklung in Niedersachsen zu fördern, gelungene Projekte der Fließgewässerentwicklung öffentlich zu präsentieren und die Vorbildfunktion guter Projekte zu nutzen. Gerade vor dem Hintergrund der EG-Wasserrahmenrichtlinie und dem angestrebten Ziel, den guten ökologischen und chemischen Zustand der niedersächsischen Bäche und Flüsse zu erreichen ist dies von großer Bedeutung. Im Jahr 2020 findet der Wettbewerb bereits zum sechsten Mal statt. Träger sind das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz sowie die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens. Die Gewinner*innen des Wettbewerbs werden im Rahmen der Preisverleihung, die am 23. November als Online-Event stattfindet, ausgezeichnet. Als Hauptpreise wird die Niedersächsische Bachperle jeweils in den Kategorien ‚Hauptamt’ und ‚Ehrenamt’ vom Niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies überreicht. Auch dieses Jahr wird es einen Sonderpreis der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geben.


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