Gefahrgutfund sorgt für Großeinsatz der Feuerwehr

Ein Mitarbeiter des Abfallwirtschaftszentrums in Ausbüttel hatte ein Paket mit einem hochgefährlichen chemischen Stoff gefunden.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Alexander Panknin

Ausbüttel. Ein verdächtiges Paket mit einem hochgefährlichen chemischen Stoff hat am Mittwochvormittag zu einem Großeinsatz der Feuerwehr im Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) Ausbüttel geführt. Gegen 11 Uhr entdeckte ein Mitarbeiter bei Sortierarbeiten ein mit Gefahrgutkennzeichnung versehenes Paket. Darin befand sich ein 100-Milliliter-Glasfläschchen mit Pikrinsäure – einer chemischen Substanz, die in getrockneter Form hoch explosiv ist. Das berichtet die Kreisfeuerwehr Gifhorn in einer Pressemitteilung.



Der Mitarbeiter handelte umsichtig: Er isolierte das Paket sofort vom restlichen Abfall und alarmierte umgehend die Einsatzkräfte.

Gelände vollständig evakuiert


Beim Eintreffen der Feuerwehren aus Isenbüttel, Vollbüttel und Ribbesbüttel war das Gelände bereits vollständig evakuiert. „Alle neun Beschäftigte des Abfallwirtschaftszentrums sowie zwei Mitarbeitende einer Fremdfirma hatten das Gelände vorbildlich verlassen“, berichtet Einsatzleiter Björn Peters von der Ortsfeuerwehr Isenbüttel.

Im Rahmen der Erkundung durch die Feuerwehr wurde der Fund bestätigt: Das Glasbehältnis mit Pikrinsäure war unbeschädigt, es war keine Substanz ausgetreten. Die Pikrinsäure befand sich in flüssigem Zustand – In dieser Lagerform ist die grundsätzlich giftige und explosive Pikrinsäure handhabungssicher. Erst wenn die Säure austrocknet und zum Feststoff wird, besteht Explosionsgefahr. Diese Einschätzung wurde durch Rücksprache mit dem Führungsdienst der Berufsfeuerwehr Wolfsburg sowie einem Sprengstoffexperten der Polizei Hannover bestätigt.

In Gefahrgutfass umgelagert


Zur weiteren Sicherung wurde das intakte Glasgefäß in Zusammenarbeit mit dem in Gifhorn stationierten Gefahrgutzug der Kreisfeuerwehr Gifhorn in ein 35-Liter-Gefahrgutfass umgelagert. Dieses wurde anschließend mit Gefahrgutbindemittel gefüllt und fachgerecht verschlossen. Die Maßnahme verhinderte eine weitere Gefährdung – der Einsatz konnte gegen 12:15 Uhr beendet werden.

Neben rund 66 Feuerwehrkräften waren mehrere Streifenwagen der Polizei sowie Einheiten des Deutschen Roten Kreuzes zur medizinischen Absicherung vor Ort. Auch Samtgemeindebürgermeister Jannis Gaus aus Isenbüttel machte sich ein Bild von der Arbeit der Einsatzkräfte.

Das sagt die Polizei


Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt, sei derzeit unbekannt, wer das Paket in der Sammelecke des AWZ abgelegt hat. Die Ermittlunegn laufen.