Sassenburg. In der vergangenen Woche machte die AfD im Kreis Gifhorn deutlich, was sie von dem Hissen der Regenbogenflagge vor dem Westerbecker Rathaus anlässlich des Christopher Street Days in Braunschweig hält. Das Vorhaben wurde daraufhin nicht umgesetzt. Das Querere Netzwerk Gifhorn machte am heutigen Montag in einer Presseerklärung ihrerseits deutlich, was sie von dieser Einstellung hält.
Die AfD-Fraktion hatte zuvor angedroht, die Kommunalaufsicht einzuschalten, sollte am Westerbecker Rathaus die bunte Fahne wehen. “Für das Hissen der Regenbogenflagge am Rathaus fehlt jeder Anlass und es widerspricht der Rechtsvorschrift“, erklärte der AfD Fraktionsvorsitzende Hartmut Viering in einer Pressemitteilung. Die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Sassenburg (B.I.G.) hatte sich zuvor schon kritisch über die Forderung der AfD geäußert. Nun macht auch das Queere Netzwerk Gifhorn deutlich, was man von der Aussage der AfD hält und fordert die politischen Handlungsträger auf, für Rechtssicherheit zu sorgen. Es könne nicht sein, dass eine Partei in der Lage ist, durch eine irrationale Ablehnung die Ideale des Staates ad absurdum zu führen.
Queeres Netzwerk mit deutlichen Worten
Weiter erklären Dominik Ruder, Karsten Fehrke, Katrin Matzat, Tyler Brian Rehse und Susanne Droste vom Vorstand des Queeren Netzwerk Gifhorn e.V.: "Die AfD im Kreis Gifhorn hat mit dieser Ablehnung wieder einmal bewiesen, wie weit sie sich tatsächlich von den Idealen des Grundgesetzes und dieses Staates entfernt hat. Die Tradition der Bundesflagge steht für Freiheit und Gleichheit aller Bürger und deren freien Entfaltung. In diesem Gedanken ist das Grundgesetz entstanden. Für diese Ideale, insbesondere auch die ersten 3 Artikel, steht unsere Bundesflagge. Die Regenbogenflagge steht für genau die gleichen Ideale, Unantastbarkeit der Würde, Freiheit der Person und Gleichheit vor dem Gesetz.
Ideale mit Füßen getreten
Indem die AfD das Hissen der Regenbogenflagge in der Sassenburg verhindert, tritt sie die Ideale unseres Staates und die Bundesflagge mit Füssen und zeigt eindeutig, worum es ihr tatsächlich geht. Ungleichheit, Unterdrückung und Bevormundung. Dagegen anzugehen ist Aufgabe aller Bürger dieses Staates. Daher verurteilt das Queere Netzwerk Gifhorn e.V. eindeutig das Vorgehen der AfD und begrüßt die Handlungsweise des Bürgermeisters und des weiteren Gemeinderates. Wir möchten uns für das Engagement und den Einsatz des Samtgemeindebürgermeisters und der demokratischen Parteien in der Sassenburg ausdrücklich bedanken."
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