Wesendorf. Ein technischer Mangel an der Heizungsanlage führte am Samstagabend dazu, dass 13 Mitglieder des Spielmannzuges der Wesendorfer Schützen Verletzungen erlitten. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften aus dem gesamten Landkreis Gifhorn versorgte die Verletzten, berichtet die Feuerwehr Gifhorn in einer Pressemitteilung.
Gegen 17:30 wurde der Leitstelle Gifhorn gemeldet, dass mehrere Personen am Schützenhaus Wesendorf über Unwohlsein klagten. Die Leitstelle alarmierte neben dem Rettungsdienst auch die Freiwillige Feuerwehr Wesendorf. „Als wir eintrafen, hatten alle Personen schon das Gebäude verlassen“, so Michael Schwarz, ehemaliger Ortsbrandmeister von Wesendorf und Einsatzleiter. Die Feuerwehr übernahm die Versorgung der Verletzten, bis der Rettungsdienst eintraf. Parallel dazu ging ein Trupp unter schwerem Atemschutz mit einem Messgerät in das Gebäude und konnte dort eine erhöhe Konzentration von Kohlenmonoxid feststellen.
Lebensgefahr
Das geruchlose Gas kann in zu hoher Konzentration tödlich für Menschen sein. Daraufhin wurde ein MANV- ein Massenanfall von Verletzten – über die Leitstelle ausgelöst. Vier Rettungswagen aus dem Regelrettungsdienst, ein Notarzt sowie die DRK- Bereitschaften Gifhorn, Nord und Boldecker Land wurden alarmiert, zehn Krankentransportfahrzeuge sowie Führungs- und Einsatzleitwagen kamen nach Wesendorf. Von Seiten der Feuerwehr wurden außerdem die Wehren Westerholz und Wahrenholz alarmiert. Insgesamt waren über 70 Helfer im Einsatz. Die Leitung des Rettungsdienstes hatte der Organisatorische Leiter Detlef Taeger, die der Bereitschaften David Skiba.
Zwei Personen kommen in Klinik
Die 13 Personen wurden von dem Notarzt vor Ort gesichtet. Elf von ihnen konnten die Einsatzstelle nach Hause verlassen, zwei kamen zur weiteren Behandlung ins Gifhorner Krankenhaus. Unklar war zunächst die Herkunft des Gases. Mit Spürgeräten ging die Feuerwehr unter schwerem Atemschutz vor und stellte im Keller extrem hohe Konzentrationen des Gases Kohlenmonoxid fest.
Der Raum, in dem die Musiker tagten, wird über eine Luftheizung beheizt. Das bedeutet, dass Luft in der Heizungsanlage erwärmt und dann eingeleitet wird, erklärt die Feuerwehr. So sei das Kohlenmonoxid aus dem Keller in den Versammlungsraum gelangt. „Wir haben gleich die Heizung abgestellt, die Gaszufuhr geschlossen und vorsorglich auf mehrere Flaschen mit Kohlendioxid ins Freie gebracht“, so der Einsatzleiter der Feuerwehr. Mitarbeiter der LSW sowie der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister waren ebenfalls mit ihren Messgeräten vor Ort. Doch bevor sie den Keller betreten konnten, wurde dieser mit einem Lüftungsgerät von dem Gas befreit.
Defekte Heizung war Ursache
Bei der anschließenden Suche nach der Ursache wurde festgestellt, dass ein technischer Mangel dazu geführt hat, dass Abgase der Heizung in den Heizkreislauf und somit in den Sitzungsraum gelangt sind. Die Anlage wurde außer Betrieb genommen und gegen Wiedereinschalten gesichert. Da der Hauptsaal des Schützenhauses über ein anderes Heizungssystem betrieben wird, konnte dieser weiter beheizt werden. Gegen 21 Uhr rückten die Feuerwehren wieder ein. Eine für den Abend geplante Discoveranstaltung wurde vom Veranstalter abgesagt.
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