Großeinsatz: Mann bunkerte giftige Chemikalie in seiner Wohnung


Mit äußerster Vorsicht mussten die Einsatzkräfte in die Wohnung des Mannes eindringen. Video/Foto: aktuell24(BM)
Mit äußerster Vorsicht mussten die Einsatzkräfte in die Wohnung des Mannes eindringen. Video/Foto: aktuell24(BM)

Lagesbüttel. Zum gestrigen Großeinsatz gab die Polizei Gifhorn nun eine Erklärung ab. Zunächst war von einer "Unklaren Gefahrenlage" die Sprache, das Einsatzgeschehen wurde der Öffentlichkeit vorerst nicht mitgeteilt. Nun steht fest: ein Mann hatte große Mengen einer Chemikalie in seiner der Wohnung. Seine Frau hatte aus Sorge die Polizei gerufen.


Am gestrigen Abend, um 20.21 Uhr, meldete die Feuerwehreinsatzleitstelle (FEL) Gifhorn der Polizei Gifhorn, dass aus einem Wohnhaus in Lagesbüttel Chemikalien austreten würden, wie die Polizei heute mitteilte. Bei der FEL hatte sich die Bewohnerin des Hauses gemeldet, diese hatte angegeben, dass es im Haus stark beißend roch. Sie selbst hatte das Haus schon verlassen, ihr Mann, der ihr gegenüber suizidale Absichten geäußert habe, befände sich aber nochim Gebäude.

Dieser Sachverhalt konnte zunächst durch die Feuerwehr und die ersten Polizeibeamten bestätigt werden, sodass vorsorglich, aufgrund der nicht einzuschätzenden Gefahr, die direkten Nachbarn evakuiert wurde.

Wurden Chemikalien freigesetzt?


Anschließend musste ermittelt werden, ob und in welchem Umfang tatsächlich Chemikalien freigesetzt wurden, um was für Chemikalien es sich handelte und wie hoch dadurch die Gefahr für die Allgemeinheit und die eingesetzten Kräfte war. Dies gestaltete sich arbeits- und zeitintensiv, so war unter anderem Technik der Berufsfeuerwehr Wolfsburg und des LKA Hannover im Einsatz. Erschwerend kam hinzu, dass lange kein Kontakt zu dem im Haus befindlichen Bewohner herzustellen war.

Schließlich konnten Polizeibeamte doch persönlichen Kontakt über ein offenes Fenster zu dem Mann herstellen, dieser verließ das Haus freiwillig und wurde zur ärztlichen Begutachtung ins Klinikum Gifhorn gebracht.

Endlich Entwarnung


Im Anschluss daran wurde das Haus durch die Feuerwehr auf Gefahren durch Chemikalien abgesucht. Es wurden in einem Raum 3 bis 4 Liter Diethylether aufgefunden, die vorhandene Konzentration in der Luft war allerdings zu keinem Zeitpunkt gefährlich. Andere Chemikalien wurden nicht festgestellt. Der Erwerb oder Besitz von Diethylether erfüllt keinen Straftatbestand.

Nach einem Lüften der Räumlichkeiten wurde das Haus heute Nachmittag wieder an die Bewohnerin übergeben. Die Ermittlungen, auch zur Motivlage, dauern weiter an.

Video vom Einsatz



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