Gifhorn. Die regionale Landtagsabgeordnete der Grünen Imke Byl hält die derzeitige Situation mit überfüllten Schulbussen nicht vereinbar mit dem Infektionsschutz. Deshalb hat die grüne Abgeordnete zusammen mit weiteren Kollegen eine offizielle Anfrage an die rot-schwarze Landesregierung eingereicht. Sie wollen unter anderem wissen, ob vom Land mit finanzieller Unterstützung zu rechnen ist. Bei möglichen Maßnahmen gegen die Überfüllung sollten neben einer Entzerrung der Schulanfangszeiten und mehr Fahrradstellplätzen auch der in Gifhorn bereits angesprochene Einsatz von Verstärkerbussen berücksichtigt werden. Dies teilt das Regionalbüro von Imke Byl in einer Pressemitteilung mit.
„Es ist vollkommen absurd, dass wir in Schulen so strenge Vorschriften in Bezug auf die Hygienekonzepte zum Infektionsschutz haben, während die Schüler morgens und nachmittags dazu gezwungen sind, in den Bussen und an den Haltestellen so dicht gedrängt zu stehen. Das untergräbt doch völlig den enormen Aufwand, der in den Schulen betrieben wird, um überhaupt einen Corona-konformen Regelbetrieb hinzubekommen. Selbstverständlich sind hier die Landkreise in der Pflicht, doch das Land sollte dabei unterstützen. Denn wir alle haben ein Interesse daran, die Schüler vor einer Virusübertragung zu schützen“, erklärt Byl. „Ich bin sehr gespannt, ob die Landesregierung den deutlichen Widerspruch zwischen den überfüllten Bussen und den strengen Vorschriften in den Schulen gegenüber Schülern, Eltern und Lehrern für erklärbar und unter Berücksichtigung des Infektionsschutzes für akzeptabel hält. Die Planungen zu versetzten Zeiten des Schulbeginns sind komplex und zeitaufwendig. Da diese zum Teil erst für das Schuljahr 2022/23 diskutiert werden und der Stau von Elterntaxis vor den Schulen auch keine Lösung sein kann, brauchen wir dringend andere Maßnahmen als Lösung gegen die überfüllten Schulbusse. Die Reisebus-Unternehmen haben laut NDR auch bereits grundsätzlich angeboten, zur Ausweitung der Kapazitäten einzuspringen, was sicherlich auch von den Konditionen abhängig ist. Vor allem jetzt, wo mit dem Herbst und Winter die besonders erkältungsreiche Jahreszeit auf uns zukommt, brauchen wir dringend Lösungen. In der derzeitigen Situation ist es doch nicht vermittelbar, dass auf der einen Seite dort die Reisebusse stillstehen, wenn auf der anderen Seite die Schulbusse komplett überfüllt sind.“
Damit schließe sich die Landtagsabgeordnete der Forderung des grünen Kreistagsfraktionsvorsitzenden Klaus Rautenbach an. Dieser gebe sich mit der Antwort des CDU-Landrats Dr. Ebel auf seinen offenen Brief nicht zufrieden. „Dass in den Stoßzeiten in Bussen und Bahnen einfach eine umso strenger kontrollierte Maskenpflicht gelten soll, ist doch überhaupt keine Lösung. Eine verstärkte Maskenpflicht kann den Missstand der nicht eingehaltenen Sicherheitsabstände bei dem Ausmaß des Gedränge in Bussen nicht ausgleichen. Vielleicht sollte sich der Landrat einmal selbst morgens in einen der Schulbusse begeben, dann wird er erkennen, dass das kein haltbarer Zustand ist. Auch mit Maske setzen wir die Schüler einem erhöhten Risiko aus und führen die Corona-Schutzmaßnahmen innerhalb der Schulen ad absurdum.“
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