Jugendberufsagentur nun unter einem Dach

Landkreis Gifhorn, Jobcenter und Agentur für Arbeit teilen sich künftig eine Adresse.

Anlaufstelle für alle Jugendlichen: Jugendberufsagentur Gifhorn bald unter einem Dach
Anlaufstelle für alle Jugendlichen: Jugendberufsagentur Gifhorn bald unter einem Dach | Foto: Landkreis Gifhorn

Gifhorn. Die Jugendberufsagentur (JBA), bestehend aus Landkreis Gifhorn, Jobcenter und Agentur für Arbeit, zieht in der ersten Hälfte des kommenden Jahres unter ein gemeinsames Dach. Die Vertragspartner haben am Dienstag die Mietverträge für das zweite Obergeschoß der Agentur für Arbeit in der Winkeler Straße 1 unterschrieben, teilte der Landkreis am heutigen Dienstag mit. Junge Menschen sollen hier ihre Anlaufstelle für allen Fragen rund um den Übergang von Schule zu Beruf finden.


Um jedem jungen Menschen im Landkreis zur Seite zu stehen und keinen auf dem Weg von Schule zu Beruf zu verlieren, sei im Jahr 2019 die JBA ins Leben gerufen worden, hieß es. Im Laufe der Zusammenarbeit sei schnell der Wunsch entstanden, unter ein gemeinsames Dach zu ziehen, um so schneller und effektiver agieren zu können.

Alle Angebote nun unter einem Dach


"Die Zusammenarbeit der drei Partner im Rahmen der JBA hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt", sagte Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit. "Wir nutzen mit YouConnect mittlerweile ein gemeinsames IT-System und stehen permanent in fachlichem Austausch." Mit der heutigen Unterzeichnung der gemeinsamen Mietverträge gehe man jetzt den nächsten großen Schritt für die jungen Menschen der Region. "Wir sind jetzt ohne Hürden und lange Wege unter einem Dach zu finden und für die Jugendlichen da. So kommen wir unserem gemeinsamen Ziel, dass niemand auf dem Weg von der Schule in den Beruf verloren gehen darf, sehr viel näher."

Auch Landrat Tobias Heilmann zeigt sich erfreut: "Wir sind sehr froh, dass wir die wichtige Arbeit der JBA nun gemeinsam unter einem Dach fortsetzen und intensivieren können." Alle jungen Menschen des Landkreises hätten damit nun eine Adresse als Anlaufstelle für ihre Fragen rund um den Übergang von der Schule zum Beruf, so Heilmann. Kreisrat Rolf Amelsberg ergänzte: "Alle drei Partner bringen wertvolle Kompetenzen und Erfahrungen in der Jugendarbeit in diese Kooperation ein. In der Winkeler Straße 1 findet man diese gebündelte Expertise nun gemeinsam auf einem Flur."

Partner haben je unterschiedliche Kompetenzen


Andreas Standop, Geschäftsführer des Jobcenters Gifhorn sagte: "Wir wollen alle jungen Menschen aus unserer Region bedarfsgerecht und passgenau auf ihrem Weg aus der Schule in ihre berufliche Zukunft unterstützen und bestmöglich begleiten." Die gemeinsame Einrichtung mit einer Adresse sei ein Meilenstein in der Zusammenarbeit. "Ich hoffe sehr, dass sich diese Adresse als Anlaufstelle für alle jungen Menschen mit Fragen oder Problemen schnellstmöglich etablieren wird", so Standop.

Seit Inkrafttreten des Sozialgesetzbuches Zwei (SGB II) sind in Gifhorn drei Sozialleistungsträger für die Betreuung und Beratung junger Menschen zuständig: die Agentur für Arbeit, das Jobcenter sowie der Landkreis Gifhorn als Träger der Jugendhilfe. Jede dieser Einrichtungen zeichne sich in der Praxis durch umfassende und professionelle Dienstleistungsangebote aus, hieß es. Die Kernkompetenz der Jugendhilfe ist die Jugendsozialarbeit und Hilfen zur Erziehung. Die Agentur für Arbeit ist erster Dienstleister in der Berufsberatung und das Jobcenter bietet ebenso professionelles Know-How bei der beruflichen Integration junger Menschen aus sogenannten Bedarfsgemeinschaften (Familien im Arbeitslosengeld-II-Bezug). Beide Institutionen sind für die Ausbildungsstellenvermittlung zuständig. Ziel der JBA ist es, diese Kompetenzen und Ressourcen in einem gemeinsamen Angebot für die Jugendlichen des Landkreises Gifhorn zu bündeln. Mit der JBA soll die Anzahl junger Arbeitsloser verringert, Studien- und Ausbildungsabbrüche vermieden und die Ausbildungsquote erhöht werden. Durch eine gemeinsame Anlaufstelle werde jeder Jugendliche sofort an den richtigen Ansprechpartner zu seiner Bedarfslage im Haus vermittelt, hieß es weiter. Durch Transparenz, Arbeitsteilung und Bündelung der Kompetenzen solle erreicht werden, dass jedem Jugendlichen, fachgerechte Hilfe und Unterstützung auf dem Weg in die Ausbildung oder das Erwerbsleben zukommt.


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