Gifhorn. Aufgrund immer häufiger eintretender extremer Wetterphänomene und einem zu befürchteten Rückgang der Aktiven investiert der Landkreis in eine gute Technik der Kreisfeuerwehr. Ziel sei es, durch verbesserte Technik manpower zu schaffen, erläuterte Matthias Rüge, Abteilungsleiter Brand- und Katastrophenschutz, beim Pressegespräch.
Die Kreisfeuerwehr ist für die überregionalen Aufgaben im Brandschutz zuständig. Dazu gehören unter anderem die Zusammenstellung von Verbänden, die zum Hochwasserschutz in andere Regionen fahren. Aber natürlich hat die Kreisfeuerwehr auch lokale Aufgaben, wie die Feuerwehreinsatzstelle, das Alamierungsnetz oder die feuerwehrtechnische Zentrale.
Die 102 Feuerwehren des Landkreises Gifhorn haben im vergangenen Jahr Großartiges geleistet. Insgesamt 1.159 Einsätze waren es, die sie im Jahr 2017 zu bewältigen hatten. Eine Besonderheit waren hierbei die Hilfseinsätze der Kreisfeuerwehrbereitschaft beim Hochwasser in Hildesheim und Wolfenbüttel im vergangenen Jahr. Der Landkreis Gifhorn ist auf die Motivation und die professionelle Unterstützung durch die vielen Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehren angewiesen. Die Mitgliederzahl der aktiven Feuerwehrkameraden ist mit rund 4.300 Mitgliedern im Landkreis Gifhorn nahezu konstant. Dies wird aller Voraussicht nach jedoch nicht so bleiben: Langfristig wird die Anzahl der Einsätze, nicht zuletzt wegen der zunehmenden Unwetterereignisse mit Sturm, Starkregen und Hochwasserlagen, steigen. Und das bedeutet mit Blick auf die demographische Entwicklung, dass zukünftig mehr Einsätze mit weniger Aktiven bewältigt werden müssen.
Finanzierung auch aus Kreismitteln
„Die Freiwilligen Feuerwehren mit ihren Aktiven sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Hilfeleistungssystems und unserer Gesellschaft“, betont Landrat Dr. Andreas Ebel. "Daher müssen wir die Freiwilligen Feuerwehren bestmöglich unterstützen."
Hier seien die Kommunen und der Landkreis in der Verantwortung: Denn aus der Tatsache, dass künftig mehr Aufgaben mit gleichzeitig weniger Personal zu bewältigen sein werden, folgt zwangsläufig, dass die einsatztaktischen Anforderungen und die Ansprüche des Nutzers an die technischen Einsatzmittel steigen werden. Dieses ist insbesondere bei den Beschaffungen zu berücksichtigen. "Was wir brauchen, sind die notwendigen finanziellen Mittel, - nicht allein aus Zuweisungen der Feuerschutzsteuer, sondern auch aus Mitteln des Kreishaushalts", Ebel weiter. Deshalb sollen in diesem Jahr auch erstmalig Mittel aus dem Kreishaushalt in Höhe von 115.000 zur Verfügung gestellt werden. Bisher kamen die Mittel allein aus der Feuerschutzsteuer.
Umfangreiche Investitionen
Derzeit wird die Beschaffung eines neuen Einsatzleitwagens für die Kreisfeuerwehr geplant. Mit diesem neuen Führungsfahrzeug, das voraussichtlich Anfang kommenden Jahres ausgeliefert wird, sollen mittlere bis große Einsätze abgearbeitet werden. Aber auch in den vergangenen sechs Jahren wurden für den abwehrenden Brandschutz bereits wichtige Beschaffungen durchgeführt. Hervorzuheben sind hierbei zwei Kommandowagen für die Kreisfeuerwehrbereitschaft und die FTZ, ein Mannschaftstransportwagen für die Kreisfeuerwehr, zwei Gerätewagen Gefahrgut und die damit einhergehende Umsetzung des landkreisweiten Gefahrgutkonzepts an den Standorten Brome, Gifhorn und Wahrenholz als gemeinsames Projekt mit den Gebietseinheiten, sowie die Anschaffungen für die Einführung des Digitalfunks im Landkreis Gifhorn.
Landrat Dr. Ebel betont: „Es ist mir persönlich ein besonderes Anliegen, die Freiwilligen Feuerwehren weiterhin konsequent zu unterstützen“.
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