Landrat Philipp Raulfs tritt sein Amt an

Am heutigen MOntag hat Landrat Philipp sein Amt als Landrat für den Landkreis Gifhorn angetreten. Dabei stellte er seine Agenda vor.

 Landrat Philipp Raulfs (Zweiter von rechts) während der Pressekonferenz anlässlich seines Amtsantritts.
Landrat Philipp Raulfs (Zweiter von rechts) während der Pressekonferenz anlässlich seines Amtsantritts. | Foto: Landkreis Gifhorn

Gifhorn. Philipp Raulfs (SPD) hat am heutigen Montag offiziell das Amt des Landrats des Landkreises Gifhorn übernommen. Der 34-Jährige war seit 2017 Abgeordneter des Niedersächsischen Landtags und zudem seit 2021 Bürgermeister der Gemeinde Hillerse. Nach dem unerwarteten Tod seines Vorgängers Tobias Heilmann stand die Kreisverwaltung in den vergangenen Monaten vor großen Herausforderungen, heißt es einer Pressemitteilung des Landkreises zu Raulfs Amtsantritt.



Raulfs würdigte am Tag seines Amtsantritts den Zusammenhalt der Mitarbeitenden und insbesondere die Arbeit des Ersten Kreisrats Dominik Meyer zu Schlochtern sowie der Vorstandsmitglieder Ute Spieler und Rolf Amelsberg. „Hinter uns liegt ein herausforderndes halbes Jahr. Der plötzliche Verlust meines Freundes und Landrats Tobias Heilmann hat uns alle tief berührt. Umso mehr beeindruckt mich, wie stark das Team der Kreisverwaltung zusammengehalten und weitergearbeitet hat. Mein Dank gilt insbesondere Dominik Meyer zu Schlochtern für die herausragende Arbeit im vergangenen halben Jahr. Danke auch an die Vorstandkollegen Ute Spieler und Rolf Amelsberg. Nun freue ich mich auf die Aufgaben als Landrat unseres schönen Landkreises Gifhorn“, sagte Philipp Raulfs.

Wirtschaft stärken – Chancen für die Region ausbauen


In den kommenden Wochen wird Raulfs die Strukturen der Kreisverwaltung sowie die Mitarbeitenden kennenlernen und sich einen umfassenden Überblick über die aktuellen Projekte und Handlungsfelder verschaffen. In seiner Amtszeit setze der jüngste Landrat Niedersachsens und der jüngste Landrat (männlich) Deutschlands besondere Schwerpunkte auf die Bereiche Wirtschaft, Bildung und Zivil- und Katastrophenschutz.

Ein leistungsfähiger Wirtschaftsstandort ist für Landrat Raulfs zentrale Voraussetzung für Lebensqualität, Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven im Landkreis Gifhorn. Er benennt drei Schwerpunkte:
Gute Rahmenbedingungen schaffen
Verwaltungsprozesse sollen weiter vereinfacht, Genehmigungsverfahren beschleunigt und Unternehmen bei Investitionen verlässlich begleitet werden. Eine moderne digitale und verkehrliche Infrastruktur ist dafür entscheidend.
Fachkräfte sichern und fördern
Der Landkreis will die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Betrieben, Hochschulen und Arbeitsagenturen vertiefen und Initiativen zur Aus- und Weiterbildung stärken.
Innovation und Nachhaltigkeit stärken
Neue Technologien sollen gefördert, Start-ups unterstützt und bestehende Unternehmen bei Modernisierungsvorhaben begleitet werden.

„Unser Ziel ist klar: Wir wollen einen Landkreis, in dem Wirtschaftskraft, Lebensqualität und Zukunftssicherheit Hand in Hand gehen. Dafür arbeite ich gemeinsam mit der Kreisverwaltung, unseren Kommunen, Institutionen und den Unternehmen vor Ort“, betont Raulfs. Ein zentraler Partner sei dabei die neu gegründete Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Gifhorn Innovation & Service GmbH unter der Leitung von Andreas Wiegand. Die Bereiche Unternehmensservice, Innovationsnetzwerk, Gewerbeflächenentwicklung und Standortmarketing befinden sich im Aufbau. Über die Fortschritte werde regelmäßig in den Gremien der Kreisverwaltung berichtet.

Moderne Schulen – Investitionen in die Zukunft


Bildung zähle für Raulfs zu den wichtigsten Zukunftsthemen im Landkreis Gifhorn. Ziel sei es, moderne und motivierende Lernbedingungen zu schaffen. „Mir ist es wichtig, dass unsere Schulen Orte sind, an denen Kinder gerne lernen und sich entwickeln können. Wir investieren damit nicht nur in Gebäude, sondern in die Zukunft unseres gesamten Landkreises“, sagt Raulfs.

Moderne und gut ausgestattete Schulgebäude
Der Landkreis investiert weiter in Sanierung, Digitalisierung und zeitgemäße Lernräume – von stabilen Netzwerken bis hin zu digitalen Endgeräten.
Unterstützung für Lehrkräfte und Schulleitungen
Die Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Schulleitungen und Lehrkräften soll gestärkt, Bürokratie abgebaut und Unterstützung bei organisatorischen Herausforderungen ausgebaut werden.
Gleiche Chancen für alle Kinder
Programme zur Sprachförderung, Integration, Inklusion, Ganztagsangebote und Schulsozialarbeit sollen weiterentwickelt und gefördert werden.

Schule im Blick


Ein aktuelles Projekt sei das Sibylla-Merian-Gymnasium Meinersen. Der Spatenstich für den Neubau eines Multifunktionsraums mit Bühne für Schulveranstaltungen, Konzerte, Abi- Entlassungen sowie als Aufenthalts- und Essbereich wird am 12. Dezember 2025 stattfinden. Ein weiteres wichtiges Thema sei das Angebot für Kinder mit dem Förderbedarf „Geistige Entwicklung“. Sollte der Kreistag am 10. Dezember keine Fortführung der Förderschule „Schule der Zukunft“ beschließen, werde der Landkreis ab dem Schuljahr 2027/28 ausreichend Schulplätze für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf „Geistige Entwicklung“ sicherstellen. „Dieser Pflicht wird der Landkreis nachkommen. Wir werden eine Lösung finden“, betont Raulfs.

Der Landrat hebt zudem Erfolge hervor wie das neue Förderkonzept der Förderschule Meinersen, den Neubau des Kompetenzzentrums an den Berufsbildenden Schulen I für 9,55 Millionen Euro sowie den Beschluss zum Neubau der Dreifeldsporthalle an der Außenstelle des Otto-Hahn-Gymnasiums an der Konrad-Adenauer-Straße in Gifhorn. Weitere zentrale Entscheidungen stehen zur Schulstruktur in Brome, im Boldecker Land sowie zur Einrichtung einer Oberstufe an der IGS Wittingen an.

Zivil- und Katastrophenschutz – Sicherheit für die Bevölkerung


Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger hat für Raulfs höchste Priorität. Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse und globaler Krisen sollen die Fähigkeiten der Einsatzkräfte sowie die Krisenstrukturen des Landkreises weiter gestärkt werden.
Stärkung der Einsatzkräfte
Feuerwehren, Hilfsorganisationen und der Katastrophenschutz sollen technisch und organisatorisch bestmöglich unterstützt werden – unter anderem durch moderne Ausstattung, digitale Einsatzmittel und verlässliche Ausbildungsstrukturen.
Verbesserte Zusammenarbeit und klare Abläufe
Die Kooperation zwischen Landkreis, Kommunen, Leitstellen und Ehrenamt wird weiter professionalisiert. Einsatzpläne sollen regelmäßig aktualisiert und gemeinsame Übungen durchgeführt werden.
Bürgerinnen und Bürger einbinden und informieren
Durch Informationskampagnen, Warnsysteme und Angebote zur Notfallvorsorge soll die Bevölkerung stärker für Krisensituationen sensibilisiert und vorbereitet werden.

Raulfs hebt hervor: „Unser Landkreis soll im Ernstfall handlungsfähig bleiben – schnell, koordiniert und professionell. Dafür brauchen wir starke Strukturen, engagierte Menschen und eine Kultur der Vorsorge. Ich freue mich darauf, diesen Weg gemeinsam mit Ihnen zu gehen.“