Hannover/Gifhorn. Am 30. Mai wurden die Leichen einer 53-jährigen Frau und ihres 59-jährigen Ehemannes in einem Einfamilienhaus bei Hannover gefunden. Die Opfer wurden erstochen. In den Fokus der Ermittler geriet bald der Sohn der Getöteten. Doch der war auf der Flucht. Zwei Wochen nach der Tat konnte der Tatverdächtige am Gifhorner Bahnhof gefasst werden. Heute beginnt vor dem Landgericht Hannover der Prozess gegen den 28-Jährigen.
Der Mann muss sich vor der großen Strafkammer verantworten. Ihm wird Mord in zwei Fällen vorgeworfen. Im Mai 2022 soll er seine Mutter und ihren neuen Ehemann in ihrem Einfamilienhaus in einem Ortsteil von Neustadt am Rübenberge mit einem Messer erstochen haben. Dabei soll er sich heimlich im Haus versteckt haben und bei Heimkehr der Verstorbenen zuerst seinen Stiefvater überraschend angegriffen haben und anschließend seine Mutter. Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus niedrigen Beweggründen und Heimtücke aus, da davon ausgegangen wird, dass dass Motiv in den finanziellen Schwierigkeiten, der drohenden Obdachlosigkeit und den unerfüllten Besitzansprüche an dem ehemaligen Elternhaus zu suchen sei.
Mutter und Stiefvater erstochen
Am Nachmittag des 30. Mai waren Angehörige des Ehepaares zu dessen Wohnhaus im Neustädter Orteilsteil Hagen gefahren, da sie seit Tagen nichts von dem Paar gehört hatten. Nachdem auf Klingeln und Klopfen niemand reagierte, setzten die Angehörigen einen Notruf ab. Gegen kurz vor halb fünf verschaffte sich eine Funkstreifenwagenbesatzung Zutritt zu dem Haus. Ein Beamter entdeckte die leblosen Körper der Frau und des Mannes. Sie wurden erstochen.
Schon kurz nach der Tat geriet der Sohn der Getöteten unter Verdacht, die Morde begangen zu haben. Am 3. Juni wurde der 27-Jährige, der nach der Tat geflüchtet war, zur Fahndung ausgeschrieben. Am 9. Juni konnte er von der Polizei am Gifhorner Bahnhof festgenommen werden. Einen Tag später wurde er dem Haftrichter vorgeführt.
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