Spontane Fahrgemeinschaften: Mitfahrbänke sollen ÖPNV ergänzen

In allen fünf Ortsteilen der Stadt Gifhorn wurden Bänke aufgestellt.

Joachim Keuch, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, (li.) und Bürgermeister Matthias Nerlich.
Joachim Keuch, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, (li.) und Bürgermeister Matthias Nerlich. | Foto: Stadt Gifhorn

Gifhorn. Einfach auf einer als Mitfahrbank gekennzeichneten Bank Platz nehmen und warten, bis jemand anhält, der einen in Richtung Innenstadt mitnimmt. Das ist das Konzept der Mitfahrbänke, die ab sofort in den fünf Ortsteilen der Stadt Gifhorn Autofahrer und Mitfahrgäste auf unkomplizierte Weise zusammenbringen sollen. Sie ist Treffpunkt für spontane Fahrgemeinschaften, eignet sich aufgrund ihrer zentralen Lage aber auch perfekt als Ausgangpunkt für verabredete Fahrgemeinschaften. Also einfach Platz nehmen, warten bis jemand anhält, sein Ziel erklären und gegebenenfalls eine Rückfahrtmöglichkeit verabreden. Das berichtet die Stadt Gifhorn in einer Pressemitteilung.


Am Freitag fiel der offizielle Startschuss an der Mitfahrbank in Neubokel, die in der Dorfstraße an der Einmündung Klosterstraße aufgestellt wurde. Bürgermeister Matthias Nerlich und Joachim Keuch, Leiter des Fachbereichs Tiefbau saßen auf der Bank schon mal Probe. Die noch fehlenden Bänke hatte der Bauhof in der vergangenen Woche aufgestellt. Deren Zweck ist übrigens unübersehbar, denn neben der Sitzgelegenheit prangt ein markantes Schild mit dem Schriftzug „Mitfahrbank“ vor der Silhouette Gifhorns.

Stärkung des Zusammenhalts


„Wer in den Ortsteilen wohnt, wohnt zwar schön. Aber der Nachteil ist, dass man ohne Auto nicht zu jeder gewünschten Zeit mobil ist. Deshalb freue ich mich, dass die Idee der Mitfahrbänke umgesetzt wurde und damit den Bewohnern der Ortsteile eine unkomplizierte Alternative zum Auto und dem ÖPNV zur Verfügung steht“, sagt Bürgermeister Matthias Nerlich. „Aber ich sehe noch einen ganz anderen Vorteil. Ich glaube, Mitfahrbänke stärken auch den Zusammenhalt untereinander. Man unterhält sich ein wenig, erfährt etwas vom anderen, ist bereit, etwas zu geben und leistet gleichzeitig einen Beitrag zu einem offenen Konzept der Mobilität.“

Die ersten Ideen zu den Mitfahrbänken kamen aus den Ortsteilen selbst. Die Standorte wurden in den fünf Ortsräten beraten und beschlossen. Jede Mitfahrbank, so die Vorgabe, sollte dabei gut zu Fuß erreichbar sein. Gleichzeitig sollten aber nicht nur möglichst viele Autofahrer daran vorbeifahren, sondern auch in verschiedene Richtungen unterwegs sein. „Ich denke, das haben wir mit den ausgewählten Standorten auch gut getroffen“, sagt Joachim Keuch, Leiter des Fachbereichs Tiefbau. Die Kosten für die Mitfahrbänke und Hinweisschilder belaufen sich auf knapp 10.000 Euro.

"Beide Seiten müssen aktiv sein"


Wie gut die Mitfahrbänke funktionieren werden, hängt nicht nur davon ab, dass möglichst viele Menschen auf der Bank Platz nehmen, um mitgenommen zu werden. „Ich möchte an die Autofahrer appellieren, auch mal ganz gezielt an einer Mitfahrbank in ihrem Ort vorbeizufahren und zu schauen, ob dort jemand sitzt“, sagt Matthias Nerlich. Nur wenn beide Seiten aktiv sind, wird es ein Erfolg.“

Hier stehen die Mitfahrbänke:
Gamsen: 
Ummersche Heerstraße, gegenüber der Einmündung Görlitzer Straße


Kästorf:
 Wilscher Straße, an der Einmündung Am Masthoop, Fuhrenweg, an der Einmündung Am Mittelweg

Neubokel: Dorfstraße, an der Einmündung Klosterstraße 

Wilsche: Alte Poststraße, an der Einmündung Ringehlahweg

Winkel: Hermann-Löns-Weg, gegenüber ehemaligem Lönskrug


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