Gifhorn. Vergangene Woche hatte der Gifhorner Kreistag mehrheitlich beschlossen, die Sportstätte am Gymnasium Hankensbüttel nicht mehr als Dr. Ackmann Stadion zu bezeichnen. Hintergrund ist die nationalsozialistische Vergangenheit des Namensgebers Friedrich Ackmann. Nun will auch der Kreisverband Gifhorn des DRK über den Namen seines Seniorenheims Friedrich-Ackmann-Haus nachdenken. Das bestätigt das DRK auf Anfrage.
Dr. Friedrich Ackmann sei nicht nur Mitglied der NSDAP, sondern auch der SS im Offiziersrang gewesen, heißt in dem letztlich angenommenen Antrag von Grünen, Linken und der PARTEI im Kreistag. In Kiew, wo Ackmann eine leitende Funktion in der Zivilverwaltung innehatte, sei es zu Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen gekommen. Daher könne er nicht als Namensgeber für einen Teil einer Bildungseinrichtung dienen, an der junge Menschen zu mündigen Demokraten erzogen werden sollen.
"Der gesellschaftlichen Relevanz des Namens bewusst"
Doch wie sieht die Sache mit einem Altenpflegeheim aus? Da Ackmann nicht nur 17 Jahre lang Oberkreisdirektor des Landkreises Gifhorn, sondern auch für 22 Jahre Vorsitzender des DRK-Kreisverbands war, ist das DRK Seniorenheim Friedrich-Ackmann-Haus Am Wasserturm nach ihm benannt. Ob es dabei bleibt, ist derzeit noch unklar. Man sei sich der gesellschaftlichen Relevanz des Namens bewusst und daher derzeit auch im engen Dialog mit dem Historiker Dr. Manfred Grieger, der sich eingehend mit der Thematik beschäftigt habe, teilt das DRK mit. "Wir bewerten derzeit mit ihm die Lage neu und werden zukünftige Schritte gemeinsam eruieren", so Christina Landsmann vom DRK.
Man sei noch im Entscheidungsprozess, betont die DRK-Sprecherin. In den nächsten Wochen wolle man zu einer Entscheidung kommen. "Eine Umbenennung würde bedeuten, dass wir sämtliche Drucksachen etc. erneuern müssten. Zu den Kosten können wir aber derzeit noch keine konkreten Angaben machen", teilt Landsmann auf Anfrage mit.
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