Stillstand in der Krise? Kreis stockt Gesundheitswesen deutlich auf

Auch die Räte und Verwaltungen unserer Region sind von der Coronakrise betroffen. Aber wie händeln Beamte und Ratsherren den dienstlichen Alltag in Zeiten von COVID-19?

von


Bringt die Coronakrise Politk und Verwaltung zum Stillstand? Nein, sagen Kreis und Kommune.
Bringt die Coronakrise Politk und Verwaltung zum Stillstand? Nein, sagen Kreis und Kommune. | Foto: Kai Baltzer

Gifhorn. Auch in Gifhorn ist die Coronakrise nicht spurlos an Rat und Verwaltung vorbeigegangen. Besuche bei Landkreis- und Stadtverwaltung sind nur noch nach Vereinbarung möglich, viele Mitarbeiter sind im Homeoffice und der Ratsbetrieb wurde auf das Nötigste umgestellt. Und doch geht die Arbeit weiter. Beim Stadtrat sollen sogar weiterhin Zuschauer zugelassen werden, wenn auch unter strengen Voraussetzungen. Der Kreis stockt währenddessen das Personal beim Gesundheitsamt auf.


Tickets reservieren, Einlasskontrolle und Ausweise vorzeigen. Was dem einen vorkommt, wie der Anfang eines Disco- oder Konzertbesuchs ist seit dem letzten Donnerstag auch Realität für Besucher der Stadtratssitzung in Gifhorn. Dort konnte man im Vorfeld personalisierte Karten für einen der 35 Zuschauerplätze reservieren, die Einlass zum Plenum gewährten. Der Einlass gestaltet sich allerdings anders als im Club oder Stadion: kontaktloses Fieber messen am Eingang und ein verpflichtender Mundschutz waren vorgeschrieben.

Dabei ist auch die Themenwahl von der Krise geprägt. Demnach seien lediglich unaufschiebbare Themen auf der Tagesordnung, etwa der AfD-Antrag zur Verkleinerung des Rates. Für diese Sache Ende die gesetzliche Frist am 30. April. Das wohl wichtigste Thema war jedoch das weitere Verfahren des Rates in der Krise. Die Ergebnisse der Sitzungen finden Sie hier. Kurz und knapp: Die Fachausschüsse sind bis Ende Juni ausgesetzt.

Landkreis verschiebt Belegschaft ins Gesundheitswesen.


Beim Kreistag sind ähnliche Regelungen getroffen. Auf Anfrage von regionalHeute.de erklärt Landrat Dr. Andreas Ebel (CDU), dass die Fachausschüsse des Kreistags bis zum 30. Juni ausgesetzt sind, ebenso die dazugehörigen Arbeitsgruppen, etwa die Fachgruppe für Menschen mit Behinderung. Auch der Kreistag am morgigen Mittwoch wurde in den Juni verschoben. Lediglich der Kreisausschuss arbeite weiter wie gewohnt. Allerdings unter Einhaltung erweiterter Sicherheitsbestimmungen: So soll das Gremium "in einen ausreichend großen Raum verlegt" werden. Demnach sollen sogar zwei Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden, statt der üblichen anderthalb Meter.

Ebenfalls eingeschränkt müssen die Verwaltungen arbeiten. Hier sind die Behörden sogar fast deckungsgleich: Besuche sind auf das nötigste eingeschränkt, Kontakt per E-Mail und Telefon wird empfohlen. Wann sich das ändert, stünde demzufolge noch in den Sternen. So könne man auch gewährleisten, dass die Verwaltungen weiterhin ihre Arbeit erfüllen können, immerhin würde die Gesundheit von Mitarbeitern und Bürgern geschützt. Eine weitere große Veränderung gab es jedoch zumindest beim Landkreis: Laut Landrat Ebel würden mittlerweile mehr als 150 Menschen bei den Gesundheitswesen arbeiten. Weitaus mehr, als im Normalfall, versichert der Landrat.


mehr News aus Gifhorn


Themen zu diesem Artikel


CDU AfD