Taskforce missverstanden: Polizeikontrollen in Heimen waren nie geplant

Um die Sache aufzuklären, hat der Landkreis Gespräche mit den Alten- und Pflegeienrichtungen geführt.

Landrat dr. Andreas Ebel bei der Pressekonferenz am Montag.
Landrat dr. Andreas Ebel bei der Pressekonferenz am Montag. | Foto: Alexander Dontscheff

Landkreis Gifhorn. Nach Ankündigung des Landkreises am Montag, unter Beteiligung der Polizei eine Taskforce zu gründen, die sich mit der Corona-Lage in den Alten- und Pflegeheimen kümmert, hatte es Kritik unter anderem durch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gegeben, die dies als einen Generalverdacht gegen die Mitarbeiter in Pflegerufen wertete (regionalHeute.de berichtete). In einer Pressemitteilungen stellen Landkreis und Polizei klar, dass da wohl einiges missverstanden worden sei. Landrat Dr. Andreas Ebel habe auch bereits das direkte Gespräch mit den Betroffenen gesucht.


„Wir nehmen in dieser Situation und bei der Thematik eine beratende Funktion ein. Es wird niemand in Uniform in die Einrichtungen gehen, um dort Kontrollen durchzuführen. Dies war im Übrigen auch nicht geplant“, erklärt der Leiter der Polizeiinspektion Gifhorn, Thomas Bodendiek, zur Rolle der Polizeikräfte innerhalb der Taskforce.

Der Landrat entschuldigt sich


Nach einem offenen Brief mehrerer Träger der stationären Altenhilfe habe Landrat Dr. Andreas Ebel in einem Gespräch mit den Einrichtungen und den Mitgliedern einer Arbeitsgruppe zum Stab außergewöhnliche Ereignisse seine Haltung zur Qualität der Arbeit in den Heimen dargestellt. Er betonte dabei den Respekt vor den Leistungen der Pflegenden, der Leitungskräfte und der Verantwortungsträger in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie: „Ich schätze die wichtige Arbeit mit Seniorinnen und Senioren und das überdurchschnittliche Engagement der Pflegekräfte ganz besonders. Es tut mir sehr leid, dass hier ein falscher Eindruck entstanden ist. Dafür möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen. Für mich stand immer außer Frage, wie gut die geleistete Arbeit in den Einrichtungen ist“, so Landrat Dr. Andreas Ebel.

Vielmehr liege sein Bestreben darin, die Heime bei ihren Aufgaben zu unterstützen und sie in ihrem mitmenschlichen Handeln zu bestärken: „Deshalb soll die Heimaufsicht in erster Linie beratende und unterstützende Funktion haben.“ Jedoch macht Landrat Dr. Andreas Ebel klar: „Wenn es Versäumnisse geben sollte, die Leib und Leben der Bewohnerinnen und Bewohner gefährden, muss der Landkreis Gifhorn als Heim- und Gesundheitsaufsicht einschreiten.“ Sozialdezernent Rolf Amelsberg ergänzt: „Wir orientieren uns im Landkreis Gifhorn an den landesweiten gesetzlichen Rahmenbedingungen. In diesem Sinne müssen Heim- und Gesundheitsaufsicht ihre jeweiligen rechtlichen Regelungen ausschöpfen. Denn das dient dem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtungen.“

"Alle an einem Strang ziehen"


Als Vertreter der Heimträger bezogen der Vorstand des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes, Sandro Pietrantoni, und das Vorstandsmitglied der Dachstiftung Diakonie, Dr. Jens Rannenberg, zu den Klarstellungen Position: „Wir begrüßen die kurzfristige Einladung des Landrates zu einem gemeinsamen Gespräch sehr. Seine Entschuldigung war offen und ehrlich. Er hat deutlich gemacht, dass er die gute Arbeit der Pflegekräfte nicht in Frage stellt. Zukünftig geht es darum, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um gemeinsam die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor einer Infektion zu schützen.“ Der Landkreis und die Träger und Leitungen der Altenhilfe waren sich einig, die gute und konstruktive gemeinsame Arbeit wie bisher fortzusetzen.


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