254 Motorradfahrer waren zu schnell unterwegs


Am vergangenen Wochenende führte die Polizeiinspektion Goslar mit Unterstützung der Motorradkontrollgruppe der Hildesheimer Polizei, der eigenen Kontrollgruppe "Task-Force-Krad", des TüV-Nord und des Landkreises Goslar Kontrollen durch. Dabei wurden 254 Motorradfahrer mit überhöhter Geschwindigkeit gemessen. Foto: Polizei Goslar
Am vergangenen Wochenende führte die Polizeiinspektion Goslar mit Unterstützung der Motorradkontrollgruppe der Hildesheimer Polizei, der eigenen Kontrollgruppe "Task-Force-Krad", des TüV-Nord und des Landkreises Goslar Kontrollen durch. Dabei wurden 254 Motorradfahrer mit überhöhter Geschwindigkeit gemessen. Foto: Polizei Goslar



Goslar. Auch an diesem Wochenende führte die Polizeiinspektion Goslar mit Unterstützung der Motorradkontrollgruppe der Hildesheimer Polizei, der eigenen Kontrollgruppe "Task-Force-Krad", des TüV-Nord und des Landkreises Goslar bei trockenem Frühsommerwetter Kontrollen durch.

Die ausgewählten Kontrollstellen liegen im engen Zusammenhang mit besonders gefährlichen Streckenabschnitten im Harz. Neben einer kombinierten Kontrollstelle aus allgemeiner Motorrad- und Geschwindigkeitskontrolle, war noch eine Kontrollstelle mit Schallpegelmesstechnik ausgestattet. Außerdem waren drei Geschwindigkeitsmesswagen im Einsatz. Auf den Straßen war reger Ausflugsverkehr aller Verkehrsarten, von Tagesausflüglern über Motorrad- und Fahrradgruppen zu verzeichnen. Kontrollorte waren die als gefährlich einzustufenden Streckenabschnitte auf der B 498 (Bereich Dammhaus) der B 4 (Radauberg, Königskrug und im Bereich Kesselberg) und die B 241 zwischen Goslar und Clausthal-Zellerfeld.

Am Freitag den 5. Juni wurde ausnahmslos die Geschwindigkeit auf der B 4 zwischen Braunlage und Hohegeiß im Bereich des Kesselberges gemessen. In diesem Streckenabschnitt gilt nur für Motorradfahrer eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 km/h, da es in der Vergangenheit immer wieder zu Verkehrsunfällen mit Motorradbeteiligung kam, die schwerste Folgen hatten. Erst vor zwei Jahren wurde in dem Bereich an fast allen Kurven ein Unterfahrschutz angebracht. Der Unterfahrschutz soll verhindern, dass Motorradfahrer unter die Schutzplanke oder gegen die dortigen Stützpfeiler stoßen. Nach dem Anprall auf den Unterfahrschutz gelangt der gestürzte Motorradfahrer wieder auf die Fahrbahn. Ein Abtrennen von Gliedmaßen und stumpfe Aufprallsituationen werden dadurch weitestgehend vermieden.

Während der drei Stunden, zwischen 13.30 und 16.30 Uhr, andauernden Messzeit, wurden 32 Motorradfahrer festgestellt, die die erlaubte Geschwindigkeit zum Teil erheblich überschritten. Auf zehn dieser Motorradfahrer kommt ein ein- oder mehrmonatiges Fahrverbot zu. Die höchste an diesem Tag festgestellte Geschwindigkeitsüberschreitung betrug 87 km/h. Auf den Fahrer, einen jungen Mann aus dem Bördekreis, der sich nach eigenen Angaben gerade in der Elternzeit befindet, kommt ein Bußgeld von mindesten 600 Euro, ein dreimontiges Fahrverbot und zwei Punkte im Verkehrsregister von Flensburg zu.

Motorradfahrer schwer gestürzt


Leider verunfallte ein Motorradfahrer während der Messzeit (RegionalGoslar.de berichtete). Er war unmittelbar und mit nahezu gleicher Geschwindigkeit hinter dem oben bereits erwähnten "Tagesschnellsten" gefahren. Aufgrund seiner viel zu hohen Geschwindigkeit war es ihm nicht mehr möglich, eine 200 Meter von der Messstelle entfernte Linkskurve zu befahren. Beim Eingang der Kurve kam er zu Fall und kollidierte in deren Scheitel mit dem oben beschriebenen Unterfahrschutz. Der Motorradfahrer erlitt schwersten Verletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein nahegelegenes Krankenhaus verbracht. Ohne Unterfahrschutz wäre der Motorradfahrer mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich verletzt worden! In diesem Zusammenhang musste die B 4 für ca. eine Stunde voll gesperrt werden.

Am Sonntag fand eine weitere Motorradkontrolle unter Beteiligung der Polizei Goslar, des TüV-Nord und des Landkreises Goslar statt. Die Harzer Polizisten erhielten die Unterstützung von zwei ausgebildeten Kollegen aus dem Bereich Hildesheim. Auf der B 498 zwischen Dammhaus und Altenau wurden sowohl die gefahrenen Geschwindigkeiten gemessen, als auch allgemeine Technikkontrollen durchgeführt. Eine technische Kontrolle, unter Einsatz von Schallpegelmesstechnik, erfolgte auf der B 4, in Höhe Königskrug und Geschwindigkeitsmesswagen waren auf der B 4 am Kesselberg und dem Radauberg, sowie auf der B 241 aufgestellt. Hauptziel der Kontrollaktion war wiederum die Bekämpfung der Hauptunfallursache für Motorradunfälle mit Eigenbeteiligung im Harz, nämlich die Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit. Je höher die gefahrene Geschwindigkeit im Falle eines Verkehrsunfalles ist, desto schwerwiegender sind die sich daraus ergebenden Unfallfolgen.

328 Verstöße an einem Tag


Während der sechs Stunden andauernden Kontrollzeit, wurden insgesamt 328 Fahrzeugführer, davon 222 Motorradfahrer, mit überhöhter Geschwindigkeit festgestellt. Auf 28 der Fahrzeugführer kommt ein Fahrverbot von einem bis drei Monaten zu. Die höchste Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit betrug 103 km/h. Sie wurde von einem jungen Mann aus Goslar auf der B 241 gefahren. Auch dieser Motorradfahrer wird sich darauf einstellen müssen, seinen Führerschein für drei Monate in amtliche Verwahrung zu geben. Der Bußgelkatalog sieht auch hier grundsätzlich ein Bußgeld in Höhe von 600 Euro vor. Im Falle vorsätzlichem Handelns, was bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 45 km/h laut höchstrichterlicher Rechtsprechung anzunehmen ist, kann eine Ahnungsbehörde allerdings auch von den Regelsätzen nach oben abweichen und höhere Bußgelder ansetzen. Des weiteren fielen 47 Motorradfahrer wegen unzulässiger An- oder Umbauten am Motorrad, 22 wegen Kennzeichenverstößen und weitere fünf wegen unzureichender Profiltiefe an ihren Reifen auf. Die Betriebserlaubnis für diese Kraftfahrzeuge war im Einzelfall durch die vorgenommenen Veränderungen erloschen. Die betroffenen Motorradfahrer erhielten Mängelmeldungen, um den ordnungsgemäßen Zustand der Fahrzeuge wieder herzustellen.

Vorgenannte Veränderungen bilden in aller Regel Gefahren, die bei Verkehrsunfällen eine Schadensweitung mit sich führen können. Aus diesem Grund soll mit der Erstellung einer Mängelmeldung die Gewähr entstehen, dass das Kraftfahrzeug künftig in einem regelkonformen Zustand im öffentlichen Verkehrsraum geführt wird. Im Zuge der Kontrollen musste 12 Kraftfahrzeugführern die Weiterfahrt untersagt werden, weil die festgestellten Mängel zu erheblich waren. Zum Teil wurden die Untersagungen der Weiterfahrt aus Gründen der Verhältnismäßigkeit mit der Auflage, den schnellsten Weg nach Hause zu fahren, ausgesprochen. Bei einem Motorradfahrer wurde im Rahmen der Kontrolle eine verbotene Waffe, ein sogenanntes Einhandmesser, aufgefunden und sichergestellt. Gegen diese Person wird ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetzt eingeleitet.

Durch die wiederholten Kontrollen im Landkreis Goslar, ist eine Sensibilisierung der Motorradfahrer im Rahmen der Gesprächsführung zu spüren. Es wird zwar weiterhin, wie die Zahlen belegen, zu schnell gefahren, die Motorradfahrer sind sich allerdings sehr bewusst, dass das Entdeckungsrisiko bei Verkehrsverstößen im Bereich des Landkreises Goslar gestiegen ist. Man fahre, bedingt durch den erhöhten Kontrolldruck, absichtlich langsamer. Durch diese bewusstere und in aller Regel dadurch auch langsamere Fahrweise, können und werden Unfälle vermieden. Verletzte Verkehrsteilnehmer und die sich auf das familiäre Umfeld auswirkenden Folgen werden verhindert.


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


Harz Verkehr Kriminalität Polizei