70-Jähriger von falschem Microsoft-Mitarbeiter um fünfstelligen Euro-Betrag betrogen

Mehrere sogenannte "Schockanrufer" scheiterten dagegen mit ihrer Masche.

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Symbolbild | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Liebenburg/Goslar. Am Mittwoch wurden in Liebenburg mehrere sogenannte "Schockanrufe" zur Anzeige gebracht. Hierbei gaben sich die "Schockanrufer" als Verwandte der jeweils Angerufenen oder aber als Polizeibeamte aus. Zudem wurde ein Mann aus Goslar Opfer von falschen Microsoft-Mitarbeitern. Das berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung.



Im Rahmen des Gesprächs teilten die "Schockanrufer" mit, dass der angebliche Verwandte, meist Sohn oder Enkel der Angerufenen, einen Verkehrsunfall verursacht und dabei eine andere Person schwer verletzt habe. Nur durch die sofortige Zahlung von Bargeld oder die Übergabe von Schmuck durch den Angerufenen habe der Verwandte keine strafrechtlichen Konsequenzen zu befürchten. Hierbei handelt es sich wie immer um eine Betrugsmasche, um die vorwiegend älteren Menschen zu verunsichern und sie dazu zu bewegen, Geld zu übergeben oder zu hinterlegen. In keinem Fall ist es zu einem Vermögensschaden gekommen, da die Angerufenen misstrauisch genug waren und das Gespräch beendeten.

Zugriff auf den Computer gewährt


Betrogen wurde jedoch ein 70-jähriger Goslarer, welcher am Montag einen Anruf eines angeblichen Microsoft-Mitarbeiters erhielt. Der angebliche Microsoft-Mitarbeiter behauptete, dass der Rechner des Angerufenen Fehler aufweise und daher eine Fernwartung durchgeführt werden müsse. Im Rahmen dieser Fernwartung erhielt der falsche Mitarbeiter Zugriff auf den Computer und das Online-Banking. Im weiteren Verlauf wurden auf dem Konto des Goslarers widerrechtliche Abbuchungen festgestellt. Obwohl das Misstrauen des Seniors weiteren Schaden verhinderte, schlugen alle Versuche, die Überweisungen zu stoppen beziehungsweise rückgängig zu machen, fehl. Der Schaden liegt im fünfstelligen Euro-Bereich.

Die Polizei Goslar nimmt die Anrufe zum Anlass, folgende Verhaltenshinweise zu geben:
- Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten zum Beispiel Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (zum Beispiel PayPal) heraus.
- Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
Weitere Informationen können hier abgerufen werden.


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